Kant: AA XIX, Erläuterungen zu G. Achenwalls Iuris ... , Seite 527

     
           
 

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  01 hat. Würde einem jeden ins Herz gesehen werden können, so müßte er gute      
  02 maximen annehmen.      
           
   

 

7823.   ρ--σ? ψ4--ω??   J 237.
 
     
  04 Ein Gesetz ist etwas allgemeines, wornach man sich richten kan.*      
           
  05 Diejenige Handlung, deren Maxime unmöglich öffentlich gesetz werden      
  06 kann, ist unrecht.      
           
    (g      
  07 * Woraus einer weiß, was er in iedem Falle zu thun und wessen      
  08 er sich zu einem andern zu versehen hat.      
           
  09 Eine Regel kann auf eine privatabsicht abzielen, ein Gesetz aber      
  10 geht auf viele in Beziehung auf einander. Der Eigennutz kann niemals      
  11 zum Gesetze dienen, weil niemand in bestimmtem falle daraus was      
  12 schließen kan, aber zur Regel kann er wohl dienen. Ein Gesetz enthält      
  13 einen Zwang auf gewisse Weise zu handeln, damit man bricht ab.      
    )      
           
   

 

7824.   ρ? υ--χ??   J 238.
 
     
  15 Der Krieg ist blos ein Gebrauch der Gewalt in Ermangelung der      
  16 Rechtspflege in statu naturali. Es ist also der Feind kein Beleidiger      
  17 sondern der Gegenpart in der Behauptung eines zweifelhaften Rechts.      
  18 Also muß es weder Haß noch Rache darin geben. Das Übel des Krieges      
  19 kann nur den Gebrauch der Waffen betreffen und das Recht der Menschen      
  20 unangetastet lassen.      
           
   

 

7825.   ρ--σ? υ--χ?   J 238.
 
     
  22 Wilde Völker sind die, deren innere Streitigkeiten durch kein Recht      
  23 entschieden werden. barbarische, die mit andern Völkern in keinem Verhältnisse      
  24 deren Krieg kein öffentlich erklärtes Recht und rechtfertigung vor andern      
  25 Völkern voraussetzt. Demnach ist das Gleichgewicht im Rechte das Merkmal      
  26 civilisirter Nationen. Gewalt ohne declarirt Recht ist Gewaltthätigkeit.      
  27 Andre Völker sind die natürliche arbitri. Weil es schon in der menschlichen      
  28 Natur liegt, sich seiner obermacht zu misbrauchen, so kommt der      
  29 Vorwurf der barbarischen Völker denen zu, welche nicht gnugsam einig      
  30 werden können, die Anmaaßungen eines Eroberers zurükzuhalten.      
           
   

 

7826.   ρ? (υ?) κ??   J 239.
 
     
  32 Eine Einwilligung zu Handlungen, zu welchen ich iemand zwingen      
     

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