Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 564 |
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4472. ξ—ο. M XVIII. E II 310. |
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02 | Empirische (g Grund ) Sätze sind iederzeit synthetisch. Allgemeine sind | ||||||
03 | niemals empirisch. Daher sind iene iederzeit nur in tantum allgemein. | ||||||
04 | Man macht neue Sätze aus empirischen per analysin. | ||||||
4473. ξ. M XIX, XX. E II 925. 474. |
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06 | M XIX: | ||||||
07 | Es ist die Frage, wie wir Dinge vollog a priori, d.i. unabhängig | ||||||
08 | von aller Erfahrung (auch implicite) uns vorstellen können und wie wir | ||||||
09 | Grundsatze, die ais keiner Erfahrung entlehnt sind, folglich a priori fassen | ||||||
10 | können; wie es moglich s zugehe, daß demjenigen, was blos ein Produkt | ||||||
11 | unseres sich isolirenden Gemüths ist, Gegenstände correspondiren und diese | ||||||
12 | Gegenstände denen Gesetzen unterworfen sind, die wir ihnen Vorschreiben | ||||||
13 | Daß es dergleichen Erkenntnisse a priori gebe, leheren die reine Mathematik, | ||||||
14 | und Metaphysik; aber es ist eine untersucheung von Wichtigkeit, | ||||||
15 | den grund ihrer Moglichkeit einzusehen. Daß eine Vorstellung, welche | ||||||
16 | selbst eine Wirkung des obiects ist, ihm correspondiere, ist wohl zu fassen | ||||||
17 | begreifen. Daß aber etwas, was blos eine geburth meines gehirns ist, | ||||||
18 | sich auf ein obiect als Vorstellung beziehe, ist nicht so klar. Ferner, daß | ||||||
19 | mit einem von Gegenständen in mir herrührenden Eindruk noch anderer | ||||||
20 | verbunden sey, folglich Wir eine Vorstellung mit der andern der | ||||||
21 | Erfahrung gemäß verknüpgen, ist auch faßlich. Daß wir aber aus uns | ||||||
22 | selbst* mit Vorstellungen andere verknüpfen können so den vorgestellten Gegenständen | ||||||
23 | Eigenschaften und prädicate (g göltig ) verknüpfen können obgleich | ||||||
24 | keine Erfahrung uns solche verknüpft gewiesen hat, ist schweer einzusehen | ||||||
25 | Zu sagen, daß ein höheres Wesen in uns schon solche Begriffe und | ||||||
26 | Grundsätze weislich gelegt habe, heißt alle philosophie zu Grunde richten. | ||||||
27 | Es muß in der Natur der Erkenntnisse überhaupt gesucht werden, wie eine | ||||||
28 | Beziehung und verknüpfung Moglich sey, wo dich nur eines von den | ||||||
29 | relatis gegeben ist. | ||||||
30 | * (s etwas allgemein von Gegenständen sagen können, ohne zu bedürfen, | ||||||
31 | daß sie es und entdeken; ) | ||||||
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