Kant: AA VII, Anthropologie in pragmatischer ... , Seite 285 |
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| 01 | Eintheilung. |
[ entsprechender Abschnitt in den Reflexionen zur Antropologie (AA XV, 494) ] | |||||
| 02 | 1) Der Charakter der Person, 2) der Charakter des Geschlechts, | ||||||
| 03 | 3) der Charakter des Volks, 4) der Charakter der Gattung. | ||||||
| 04 | A. |
[ entsprechender Abschnitt in den Reflexionen zur Antropologie (AA XV, 496) ] | |||||
| 05 | Der Charakter der Person. |
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| 06 | In pragmatischer Rücksicht bedient sich die allgemeine, natürliche | ||||||
| 07 | (nicht bürgerliche) Zeichenlehre ( semiotica universalis ) des Worts Charakter | ||||||
| 08 | in zwiefacher Bedeutung, da man theils sagt: ein gewisser Mensch | ||||||
| 09 | hat diesen oder jenen (physischen) Charakter, theils: er hat überhaupt | ||||||
| 10 | einen Charakter (einen moralischen), der nur ein einziger, oder gar keiner | ||||||
| 11 | sein kann. Das erste ist das Unterscheidungszeichen des Menschen als | ||||||
| 12 | eines sinnlichen oder Naturwesens; das zweite desselben als eines vernünftigen, | ||||||
| 13 | mit Freiheit begabten Wesens. Der Mann von Grundsätzen, | ||||||
| 14 | von dem man sicher weiß, wessen man sich nicht etwa von seinem Instinct, | ||||||
| 15 | sondern von seinem Willen zu versehen hat, hat einen Charakter. - Daher | ||||||
| 16 | kann man in der Charakteristik ohne Tautologie in dem, was zu seinem | ||||||
| 17 | Begehrungsvermögen gehört (praktisch ist), das Charakteristische | ||||||
| 18 | in a) Naturell oder Naturanlage, b) Temperament oder Sinnesart | ||||||
| 19 | und c) Charakter schlechthin oder Denkungsart eintheilen. - Die beiden | ||||||
| 20 | ersteren Anlagen zeigen an, was sich aus dem Menschen machen läßt; die | ||||||
| 21 | zweite (moralische), was er aus sich selbst zu machen bereit ist. | ||||||
| 22 | I. |
[ entsprechender Abschnitt in den Reflexionen zur Antropologie (AA XV, 505) ] | |||||
| 23 | Von dem Naturell. |
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| 24 | Der Mensch hat ein gut Gemüth, bedeutet: er ist nicht störrisch, | ||||||
| 25 | sondern nachgebend; er wird zwar aufgebracht, aber leicht besänftigt und | ||||||
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