Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 496

     
           
 

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    6210.   ψ2.   Th I.
 
     
  02 (g Theologie. Wir können diesen Gegenstand der Erkentnis erschopfen;      
  03 denn er ist uns nicht an sich gegeben. )      
           
  04 Die Vernunft des Menschen bedarf einer dreyfachen Vollstandigkeit.      
  05 1. Die Vollstandigkeit der Bestimmung eines Subiectes in Ansehung      
  06 aller moglichen Pradicate. 2. Die Vollstandigkeit der Ableitung seines      
  07 Daseyns von dem Daseyn anderer. 3. Die Vollstandigkeit der Ableitung      
  08 des Daseyns aller von einem Daseyn. D. i. der Gemeinschaft aller in      
  09 einer einigen Ursache. Drey Ideen.      
           
  10 1. Die Vollstandigkeit der Bestimmung eines Dinges relativ auf      
  11 einen gewissen Begrif. e.g. den Begriff der Figur, als der gradlinigten,      
  12 wenn sie regular sind (als gleichseitige triangel, Vierek) oder der krummlinigten:      
  13 Cirkel. Die Bestimmung aus dem Princip des Zwecks in Ansehung      
  14 aller Zweke: Moralitaet, oder auch eines Zwecks, der allen Wiederstreitet.      
  15 Vollstandigkeit der Freundschaft.      
           
  16 2. Die Vollstandigkeit der Ableitung. Das unabhängige Daseyn,      
  17 der erste Anfang, die Ursache, die weiter nicht caussatum ist. Die Idee      
  18 der Freyheit als einer Art der Causalitaet, die nicht äußerlich bedingt ist.      
  19 Der erste Mensch. Der Weltanfang oder des Chaos (Anfang der Ordnung),      
  20 endlich das erste Daseyn überhaupt.      
           
  21 3. Vollstandigkeit der Gemeinschaft. D.i. durchgängige Bestimmung      
  22 des Vielen unter einander durch die Abhängigkeit ihres Daseyns von      
  23 Einem. z.B. Gemeines Wesen unter einem Gesetzgeber. Einheit der      
  24 Kirche unter einem Oberhaupt. Die caussalitaet vieler Ursachen, so fern      
  25 sie durchgängig bestimmt ist durch ihre Abhängigkeit von einer. Die      
  26 Welt und Gott.      
           
  27 Wir haben 1. Nur einen Begrif von einem Dinge überhaupt, durch      
  28 welchen dieses durchgängig bestimmt ist: ens realissimum; 2. Nur einen      
  29 Begrif welcher So fern dieser Begrif der Einzige ist, der keines andern      
  30 zu seiner Bestimung bedarf, auch ein Daseyn, welches keine Folge aus      
  31 anderm Daseyn ist, also eines Urwesens; 3. so fern alles andere Daseyn      
     

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