Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 371 |
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01 | Begleitung, aber keine allgemeinheit der Verknüpfung, folglich ist der | ||||||
02 | Begrif Grund nicht obiectiv. | ||||||
3973. κ1? ξ?? φ??? M LII. E II 520. |
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04 | Keine andere blos willkührliche Begriffe der reinen Vernunft können | ||||||
05 | in uns entstehen, als die durch die Wiederholung, folglich der Zahlen und | ||||||
06 | Größe. Alle andere Vernunftbegriffe, die ein ander Verhältnis enthalten, | ||||||
07 | erfodern, daß dieses Verhältnis durch Erfahrung oder die Natur 3 | ||||||
08 | des Verstandes und Vernunft gegeben sey; empirische Verhältnisse aber | ||||||
09 | setzen einen fundamentalVerhältnisbegrif voraus. Das absolute kan | ||||||
10 | und Einfache kan man nicht erdichten. | ||||||
3974. κ1. M LIII. E II 1559. 276. 108. 335. |
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12 | In dem Gebrauch der reinen Vernunft entspringt aus der Vermengung | ||||||
13 | dieser 2 Begriffe eine besondere Verwirrung. Alles (singuli) | ||||||
14 | hat einen Grund; aber alles zusammengenommen kan nicht einen Grund | ||||||
15 | haben, also etwas ist ohne Grund. Die erste ist eine brauchbare Regel | ||||||
16 | der Vernunft zur Erklärung der Erscheinungen; die zweyte eine folge von | ||||||
17 | der synthesi completa, welche vor unseren Verstand unmöglich ist. Eben | ||||||
18 | so: alles, was durch die Vernunft soll gesetzt werden, ist nothwendig. alles | ||||||
19 | aber ist unter seiner hypothesi nothwendig. | ||||||
20 | Alle Begriffe sind entweder sinnliche oder Vernunftbegriffe. Die | ||||||
21 | erste sind entweder der empfindung oder der Erscheinung; diese haben | ||||||
22 | zum Grunde der Form Raum und Zeit. Die zweyte können durch keine | ||||||
23 | analysin der Erfahrung gefunden werden, obzwar alle Erfahrung ihnen | ||||||
24 | coordinirt wird, und sind reine Vernunftbegriffe, wenn durch sie kein | ||||||
25 | gegenstand der Erfahrung gedacht wird; ist aber das letztere, so sind sie | ||||||
26 | empirische Begriffe. z.E. ein genus ist ein reiner Begrif, aber ein Stein | ||||||
27 | überhaupt oder das genus von Stein ein empirischer. | ||||||
28 | Die Vernunftwissenschaft der Regeln, obiectiv zu urtheilen, d.i. aller | ||||||
29 | Begriffe Urtheile und schlüsse, in so fern sie per analysin entspringen, ist | ||||||
30 | Logic. Die Vernunft Wissenschaft analytischer synthetischer Erkentnisse | ||||||
31 | und Urtheile ist metaphysic. | ||||||
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