Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 576 |
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1310. υ? (π?) ξ?? M 299. E I 566. |
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02 | Ein Frauenzimmer halt sich niemals vor verbindlich und will desfals | |||||||
03 | iederzeit vor frey passiren. Sie erke sind daher niemals dankbar. | |||||||
1311. υ. M 319. E II 547. |
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05 | Das weibliche Geschlecht beurtheilt den Fehltritt einer ledigen | |||||||
06 | Persohn ihres Geschlechts härter als es die Manner thun, dagegen einer | |||||||
07 | geheyrateten gelinder. Denn es muß ihnen ein Grundsatz seyn, daß sich | |||||||
08 | keine anders als unter Bedingung der Ehe weggebe (g die Ursach ist | |||||||
09 | nicht moralisch ), damit ihr Geschlecht nicht dadurch eine Beute der bloßen | |||||||
10 | und werkzeug der Lüsternheit werde. Daher eine gefallene Persohn gleichsam | |||||||
11 | einen Verrath gegen die wichtigste Angelegenheit ihres Geschlechts | |||||||
12 | verübt hat. Männer aber, die dabey nicht interessirt sind, beurtheilen | |||||||
13 | blos moralisch. (g sie verachten sie nur, wie man den verachtet, der sich | |||||||
14 | selbst wegwirft und keinem anderen Untreu ist. ) Dagegen eine geheyratete | |||||||
15 | diese Hauptbedingung wenigstens erfüllt hat und die Verstellung ihr nicht | |||||||
16 | schwer wird. Entdeckt aber sind sie über die Unvorsichtigkeit sehr aufgebracht. | |||||||
17 | Satyren auf den Ehestand können sie nicht gleichgültig anhören. | |||||||
1312. υ—ξ. M 320'. E I 5. 586. |
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19 | Der Sinn will da hinaus, wohin die Gewohnheit und das gemeine | |||||||
20 | Urtheil führt. Wiedersinnig (paradox) ist das, was einen entgegengesetzten | |||||||
21 | weg leitet. Der das Wiedersinnige sucht, heißt ein Sonderling. | |||||||
22 | Alles, was gemeinen Vorurtheilen wiederstreitet, ist wiedersinnig. | |||||||
23 | Ein Sonderling des Umganges ist der, so, um sich nicht nach andrer | |||||||
24 | Sinn zu richten, ein Vergnügen daran findet, wiedersinnisch zu seyn und, | |||||||
25 | wo er kan, andre wieder ihren Sinn zu behandeln. Solche persohnen | |||||||
26 | behaupten steif die allgemeine Verschiedenheit des Geschmaks. | |||||||
27 | Wenn sich Mann und Frau gleich lieben, so hat die Frau doch einen | |||||||
28 | Trieb, nach ihrem eignen Sinn, und der Mann, nach dem Sinn der | |||||||
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