Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 541 |
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| 01 | Scham mit ihm zusammenfließt, so hat er nachmals keine Gewalt über | |||||||
| 02 | dasselbe. Der instinct muß Kraft haben, aber die Regirung gewalt. | |||||||
1229. υ. M 432. E I 708. |
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| 04 | Der Korper ist desto schwächer, ie mehr der instinkt selbst wieder die | |||||||
| 05 | idee des Geistes die Lebenskraft afficirt; und selbst der Einflus des Geistes | |||||||
| 06 | stohrt die Lebenskraft und macht den Korper noch schwächer, als er es bey | |||||||
| 07 | mehr thierischen Menschen seyn würde. | |||||||
1230. υ. M 432. E I 493. |
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| 09 | Um zu wissen, daß iemand einen Character habe, dazu gehören viel | |||||||
| 10 | Beobachtungen; um aber zu wissen, daß er einen Gewissen Character nicht | |||||||
| 11 | habe, so wird nur eine Erfodert. Denn weil der character in der Denkungsart, | |||||||
| 12 | nemlich aus principien zu handeln, besteht, so ist eine einzige ausnahme | |||||||
| 13 | ein gnugsamer Beweis, daß der Grund der Handlung nicht eine | |||||||
| 14 | allgemeine maxime war. | |||||||
1231. υ—ψ. L Bl. Jonas. S. I: |
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| 16 | Ein grosser Mann ist, der (g durch seine Krafte ) einen Einflus auf | |||||||
| 17 | weltv eine erh wichtige Weltveranderung in seinem oder folgendem Zeitalter | |||||||
| 18 | haben kan. ein Guter Mann ist, der mit dem einen Willen hat, sich | |||||||
| 19 | seiner Krafte wohl zu bedienen. Wenn ein Guter mann zugleich ein Großer | |||||||
| 20 | Mann ist, so ist er verdienstvoll; wenn ein böser aber dennoch ein großer | |||||||
| 21 | Mann ist, so ist ers blos durchs talent und erwirbt immer Bewunderung, | |||||||
| 22 | obgleich keinen Dank, sondern Abscheu bey der Nachkommenschaft. | |||||||
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