Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 526

   
         
 

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    1191.   ρ1? σ1? φ1? π??   M 313'.
 
   
  02 Man kann wohl aus einer einzigen tiefen oder scharfsinnigen Erkentnis    
  03 auf den Verstand des Mannes, aber nicht aus einer guten Handlung    
  04 auf die Tugend schließen, weil sich bey ienen der innere Qvell der    
  05 Einsicht, aber bey diesen nicht das Innere der Gesinnung offenbart. Aber    
  06 (bey) durch eine einzige schlechte Handlung, welche dem nothwendigen    
  07 wesentlichen der Sittlichkeit wiederstreitet, kan ich den schlechten Character    
  08 Urtheilen.    
         
   

 

1192.   υ.   M 283'. 283.   E I 497.
 
   
  10 M 283':    
         
  11 Jeder Mensch hat einen Guten und Bösen Willen. Der Gute ist in    
  12 allen gleich Gut (qvalitaet), aber nicht gleich stark (grad); beyde müssen    
  13 nicht vermengt werden. Bey einigen ist er in allen Handlungen gleich    
  14 vermengt. Gleichformigkeit des Characters. Andre sind zu einer Zeit    
  15 Gut, zu anderen böse. Launen. Einigen die Regeln des Guten willens    
  16 anpreisen wollen ist tautologisch (stulte! qvis unqvam vituperavit!).    
  17 Ermahnungen sind langweilig; man muß nur die Regeln von allem    
  18 fremden, zugemischten reinigen. Es ist das ätherische von unseren    
  19 Bewegungsgründen. Regeln sind allenthalben einerley, aber nicht    
     

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