Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 419 |
||||||||
Zeile:
|
Text:
|
Verknüpfungen:
|
|
|||||
01 | Philosophie ist das wahre Mutterland der ideen, aber nicht der | |||||||
02 | belebung derselben. Aber Natur (Menschenkentnis) und ihr wetteifernde | |||||||
03 | (g Nachschöpfung ) Kunst, welche iene, was Anschauung betrift, zu übertreffen | |||||||
04 | sucht, ist das Feld der Ideen, die zugleich belebend sind. Daher | |||||||
05 | Künste des genies die Natur zwar zum Urbilde, aber Gesetze der Belebung | |||||||
06 | beym Menschen zur Bedingung haben und diesen Gemäß eine neue | |||||||
07 | Schopfung machen, welche auch ihre Gesetze hat. | |||||||
944. φ. M 410. |
||||||||
09 | Die Franzosen haben das wort genie, weil das Wort Geist (Esprit) | |||||||
10 | bey ihnen witz bedeutet. | |||||||
11 | In den Geist der Sache eindringen. | |||||||
945. φ. M 410. |
||||||||
13 | Die Idee ist ( Urbild, worauf ein Erkentnis bezogen wird, Einheit | |||||||
14 | der Erzeugung) die Einheit des Begrifs als ein principium der Bestimung | |||||||
15 | des* Manigfaltigen in der ihm correspondirenden Anschauung. Alle | |||||||
16 | theile sind einer um des anderen willen da, und alle um eines ieden willen, | |||||||
17 | wie bey einem thier. | |||||||
18 | * (sie sind nicht associirt und zusammengesucht, sondern dadurch | |||||||
19 | erzeugt. Der Geist ist Ganz im Gantzen und Ganz in iedem Theil.) | |||||||
946. φ. M 410. |
||||||||
21 | Empfindungen bewegen, ideen beleben aus einem principio, weil sie | |||||||
22 | einen allgemeinen Grund der thatigkeit bey sich führen. | |||||||
[ Seite 418 ] [ Seite 420 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
||||||||