Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 416 |
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01 | Wehen Convulsionen Verzükungen der Einbildungskraft, unter großer | |||||||
02 | Gefahr der gesunden Vernunft uns und mit starken Wehen uns ein (g gotter= ) | |||||||
03 | Kind gebahret, was gleichwohl lieblich anzuschauen, aber, weil es aetherischen | |||||||
04 | Ursprungs ist, sich augenbliklich in aether aufloset, nachdem man | |||||||
05 | ihm die Hülle der mystischen Sprache abgezogen hat.* Ihr Tadel trift | |||||||
06 | alles; denn das inspirirte genie befaßt sieht alles unter sich, weil es sich | |||||||
07 | in die über die Region aller der dicken korperlichen Luft, in der die | |||||||
08 | gemeinen Pflanzen der gesunden Vernunft aufwachsen, erhoben hat. | |||||||
09 | *(s Es bringt niemals etwas zu stande, sondern ist unerschopflich | |||||||
10 | an viel enthaltenden idolen der Vernunft, die vor ihren Augen machtig | |||||||
11 | herumschwärmen. ) | |||||||
937. υ? ξ?? M 409. |
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13 | Geist wird erregt und cultivirt, wenn wir ein Talent aus einem | |||||||
14 | gewissen Gesichtspunkt in Verhaltnis auf alle andre setzen. weil alsdenn | |||||||
15 | die gantze Seelenkraft erregt wird und das allgemeine Leben bewegt wird. | |||||||
16 | (s Das Schwebende der Empfindung. ) | |||||||
938. υ? ξ?? M 409. |
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18 | Weil der Geist aufs allgemeine geht, so ist er so zu sagen divinae | |||||||
19 | particula aurae und aus dem allgemeinen Geist geschöpft. Daher hat der | |||||||
20 | Geist nicht besondre Eigenschaften; sondern nach den Verschiedenen | |||||||
21 | Talenten und empfindsamkeiten, worauf er fällt, belebt er verschiedentlich, | |||||||
22 | und, weil diese so mannigfaltig seyn, so hat ieder Geist was eigenthümliches. | |||||||
23 | Man muß nicht sagen: die genie's. Es ist die Einheit der Weltseele. | |||||||
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