Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 288

   
         
 

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  01 M 232:    
         
  02 * (s Das Sinnliche, was wir dem Vortrage (Ausdruk der Gedanken)    
  03 zu geben suchen, ist: ihn zu stilisiren oder zu beleben ien, zu concentriren    
  04 oder zu beleben. Ein Übermaas bey das erste ist pedantisch, das letztere    
  05 entweder schwindlich oder tändelnd. Man muß dem Vortrag nicht    
  06 hinter dem Gedanken, sondern mit ihm zugleich seine Gestalt geben. )    
         
  07 M 232':    
         
  08 Das Gefuehl der Lust und Unlust scheint von den Sinnen, wodurch    
  09 wir überhaupt etwas empfinden, noicht unterscheiden zu seyn, und eine iede    
  10 Empfindung ist entweder Lust oder Unlust, nachdem sie mit dem ganzen    
  11 Bewustseyn seiner Selbst oder der Empfindsamkeit übereinstimt oder    
  12 streitet. Aber die Vorstellung der Sache und Entweder Erscheinung oder    
  13 Begrif sind nicht mit der Empfindung einerley, also auch blos in Beziehung    
  14 auf eine besondere Lust oder Unlust. Alle einfache Farben machen    
  15 an sich selbst eine gleiche Lust, eben so Thöne oder Warm und kalt oder    
  16 auch süß, sauer, bitter, herb: indes gemildert. Nur in der stärke und    
  17 Zusammensetzung stekt der Wiederwille.    
         
   

 

652.   κ — λ.   M 232'.
 
   
  19 Die Tugend aus ihren reinen principien verträgt sich mehr mit dem    
  20 inneren Reitz, als in ieder ihr vortheilhaften Verknüpfung. Ich habe    
  21 weder die Geschiklichkeit noch auch die Neigung, ihr die Buhlerische Künste    
  22 des Witzes und anzulegen.    
         
     

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