Kant: AA XI, Briefwechsel 1789 , Seite 098 |
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01 | Die mir zum Durchlesen zugeschickte 2 französische Pieéen werde | ||||||
02 | an Ihren Hrn. Bruder abgeben. - Ich habe in meinem Letzteren | ||||||
03 | gebeten mir die zwey ersten Stücke des Eberhardschen philos: | ||||||
04 | Magazins (die ich behalten und bezahlen will) zu überschicken. Sollte | ||||||
05 | es noch nicht geschehen seyn, so bitte sie mir auf das Baldigste aus | ||||||
06 | und bin mit aller Hochachtung | ||||||
07 | Ihr | ||||||
08 | Koenigsberg | ergebenster Diener | |||||
09 | den 15. Oct. | I Kant | |||||
10 | 1789 | ||||||
387a. | |||||||
12 | Von François Théodore de la Garde. | ||||||
13 | 31. Oct. 1789. | ||||||
14 | Notirt auf 385 und 387. | ||||||
388. | |||||||
16 | Von Daniel Ienisch. | ||||||
17 | Berlin | ||||||
18 | den 2. Nov. 1789 | ||||||
19 | Wohlgeborner, | ||||||
20 | Hochzuehrender Herr Profeßor! | ||||||
21 | Der Verfaßer des gegenwärtigen Briefes an Ew. Wohlgebornen | ||||||
22 | heißt Ienisch. - Was konten sich aber Dieselben bei diesem Namen | ||||||
23 | seit etwa drittehalb Iahren anders denken, als einen zerstreuten, nachläßigen, | ||||||
24 | vielleicht gar - undankbaren Menschen? Die beyden ersten | ||||||
25 | Fehler machten von ie her einen nicht zu entschuldigenden Zug meines | ||||||
26 | Charakters: und vielleicht würden Sie, mein gütigster Herr Profeßor, | ||||||
27 | mich deswegen mit ihrem sanften Herzen Verzeihung finden lassen: | ||||||
28 | aber den Verdacht der Undankbarkeit, durch so wahrscheinliche Thatsachen | ||||||
29 | begründet - wie kan ich ihn, ohne zu erröthen, abzubitten | ||||||
30 | auch nur wagen? Ich entschuldige nichts: ich bitte nichts ab: ich erröthe | ||||||
31 | nur: und überlaße mich ganz Ihrer menschenfreundlichen Gemüthsart. | ||||||
32 | Dies nur erlauben Sie mir hinzuzusezzen, daß seit meiner | ||||||
33 | Entfernung aus Preußen nur selten ein Tag verging, wo entweder | ||||||
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