Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 724

   
         
 

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  01 Das Vergnügen Die Beforderung des Lebens an einem organ kan    
  02 eine Verminderung an dem anderen seyn und ist doch Vergnügen.    
         
  03 Alte sind froh, daß sie von dem Antrieb der Leidenschaften frey sind,    
  04 ob sie gleich dadurch viel Freuden genossen haben. Das beweiset, daß    
  05 iene vergnügen nicht additionel, sondern medicinal sind.    
         
  06 Die Hofnung ist großer als der genuß. Kein Stand macht glüklich.    
         
  07 S. II:    
         
  08 (g Schmerz kein Boses. )    
         
  09 (s Dessen Daseyn gefallt, fließt in unseren Zustand ein. )    
         
  10 Was (s an sich, sinnlich ) (s in der Anschauung ) (s schon Haus )    
  11 gefallt, ohne zu vergnügen. Was vergnügt, ohne an sich selbst (außer dem    
  12 Privatverhaltniße zu unserem Befinden) zu gefallen. Endlich: was    
  13 gebilligt wird, ohne dem Sinn zu gefallen.    
         
  14 1. Was vergnügt (mich oder ein individuum) (privatsinn). 2. was    
  15 gemeinschaftlich vergnügt (wo das Vergnügen in jedem klein, aber durch    
  16 den angenommenen Sinn der Gemeinschaft sehr multiplicirt wird) (s Gefällt    
  17 durch den Beyfall ). Gemeinschaftlicher Sinn: Der Geschmak. 3. was    
  18 ob es zwar an sich selbst misfällt den Sinnen nach misfällt, doch als ein    
  19 principium* gefallt. (entweder respektive auf irgend einen sinn oder der    
  20 allgemeinen Zusammenstimmung des wohlgefallens überhaupt.) Denkungsart,    
  21 (g Sentiment, ) Charakter.    
         
  22 * (g also nicht in Verhaltnis auf iedermans mit uns gleichartige    
  23 Sinne, sondern iedermans iedes Verstandigen Wesens urtheil. Das    
  24 Wohlgefallen geht auf die Regel des Wohlgefallens überhaupt und    
  25 allgemeine Harmonie. )    
         
  26 Angenehm (g in der Empfindung ). Schön (g in der Proportion der    
  27 Empfindungen ) (g übereinstimmung des Angenehmen mit dem Guten ).    
  28 Gut: beziehungsweise oder Schlechthin (g moralisch ). Wir haben nur ein    
  29 Gefühl, aber verschiedene Vorstellungen und Empfindungen, es rege zu    
  30 machen.    
         
     

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