Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 136

   
         
 

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  01 (s Warum betrinken sich vornemlich nordische Volker so gern? )    
         
  02 (s Brandtwein ist ein verstohlener Trunk. (g Sich allein zu betrinken    
  03 sieht schlecht aus — Brandtewein. ) opium. Saufen macht roh    
  04 und wild, hebt die Geselligkeit auf. Schlaue Aufmerker trinken nicht. )    
         
  05 (s Belebung der Geselligkeit. )    
         
  06 Juden betrinken sich nicht wegen ihres bürgerlichen Verhaltnisses,    
  07 Weiber nicht wegen ihres Geschlechts und Geistliche nicht wegen ihres    
  08 Standes. In allen Fällen haben sie Behutsamkeit nothig. Geselliges* Betrinken    
  09 Mittel zur Fröhlichkeit (g nicht allein. Nicht Brandtwein ). Wegfallen    
  10 von Behutsamkeiten; ein nüchterner ist ungelegen (s Gesprächig ).    
  11 Cato. (s virtus incaluit mero. ) Die Deutsche faßten ihre Rathschlüsse    
  12 beym trunk. Verschiedenheit der temperamente, nicht der caracter äußert    
  13 sich. Es ist ein neu fluidum im Blute. (s Ob die mäß Enthaltung vom    
  14 Trunk in Gesellschaft verdachtig sey? )    
         
  15 Berauschung der Wilden (s der macassarischen türken durch opium. bang. )    
         
  16 (s Es geziemt sich nicht vor Junge leute, berauscht zu seyn. )    
         
  17 Bey den Asiaten schwächt der trunk den Verstand und vergrößert die    
  18 Antriebe, bey den europäern das letzte nicht.    
         
    (s    
  19 * Die Behutsamkeit und Zurükhaltung fällt weg, die dem Menschen    
  20 zur Last ist. ———    
         
  21 Die beschwerliche Rolle der Zurükhaltung und affectation fällt im    
  22 freundschaftlichen, offnen Umgange weg. Stumm zu trinken ist    
  23 schädlich.    
         
  24 Cholerische werden trozig und händelsüchtig;    
  25 sanguinische: Verliebt und einschmeichelnd; in vino veritas    
  26 Phlegmatici: Gefällig;    
  27 Melancolische: andächtig. Schweer getrank.    
    )    
         
     

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