Kant: AA V, Kritik der Urtheilskraft ... , Seite 354 |
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01 | Anschauung, nicht wie Sittlichkeit im Begriffe). 2) Es gefällt ohne | ||||||
02 | alles Interesse (das Sittlich=Gute zwar nothwendig mit einem Interesse, | ||||||
03 | aber nicht einem solchen, was vor dem Urtheile über das Wohlgefallen | ||||||
04 | vorhergeht, verbunden, sondern was dadurch allererst bewirkt wird). | ||||||
05 | 3) Die Freiheit der Einbildungskraft (also der Sinnlichkeit unseres | ||||||
06 | Vermögens) wird in der Beurtheilung des Schönen mit der Gesetzmäßigkeit | ||||||
07 | des Verstandes als einstimmig vorgestellt (im moralischen Urtheile | ||||||
08 | wird die Freiheit des Willens als Zusammenstimmung des letzteren mit | ||||||
09 | sich selbst nach allgemeinen Vernunftgesetzen gedacht). 4) Das subjective | ||||||
10 | Princip der Beurtheilung des Schönen wird als allgemein, d. i. für | ||||||
11 | jedermann gültig, aber durch keinen allgemeinen Begriff kenntlich vorgestellt | ||||||
12 | (das objective Princip der Moralität wird auch für allgemein, d. i. | ||||||
13 | für alle Subjecte, zugleich auch für alle Handlungen desselben Subjects, | ||||||
14 | und dabei durch einen allgemeinen Begriff kenntlich erklärt). Daher ist | ||||||
15 | das moralische Urtheil nicht allein bestimmter constitutiver Principien | ||||||
16 | fähig, sondern ist nur durch Gründung der Maximen auf dieselben und | ||||||
17 | ihre Allgemeinheit möglich. | ||||||
18 | Die Rücksicht auf diese Analogie ist auch dem gemeinen Verstande | ||||||
19 | gewöhnlich; und wir benennen schöne Gegenstände der Natur oder der | ||||||
20 | Kunst oft mit Namen, die eine sittliche Beurtheilung zum Grunde zu legen | ||||||
21 | scheinen. Wir nennen Gebäude oder Bäume majestätisch und prächtig, | ||||||
22 | oder Gefilde lachend und fröhlich; selbst Farben werden unschuldig, bescheiden, | ||||||
23 | zärtlich genannt, weil sie Empfindungen erregen, die etwas mit | ||||||
24 | dem Bewußtsein eines durch moralische Urtheile bewirkten Gemüthszustandes | ||||||
25 | Analogisches enthalten. Der Geschmack macht gleichsam den Übergang | ||||||
26 | vom Sinnenreiz zum habituellen moralischen Interesse ohne einen | ||||||
27 | zu gewaltsamen Sprung möglich, indem er die Einbildungskraft auch in | ||||||
28 | ihrer Freiheit als zweckmäßig für den Verstand bestimmbar vorstellt und | ||||||
29 | sogar an Gegenständen der Sinne auch ohne Sinnenreiz ein freies Wohlgefallen | ||||||
30 | finden lehrt. | ||||||
31 | § 60. |
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32 | Anhang. |
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33 | Von der Methodenlehre des Geschmacks. |
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34 | Die Eintheilung einer Kritik in Elementarlehre und Methodenlehre, | ||||||
35 | welche vor der Wissenschaft vorhergeht, läßt sich auf die Geschmackskritik | ||||||
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