| Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zur Religion innerhalb der ... , Seite 104 | |||||||
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| 01 | aus mir einen besseren Menschen zu machen sondern nur einen guten | ||||||
| 02 | Unterthan in einer Theocratie für eine Priesterreligion. - Das Übernatürliche | ||||||
| 03 | in der Religion zuzulassen obgleich es nicht in seine Maxime | ||||||
| 04 | aufzunehmen (auch nicht das Gegentheil) als Ergänzung unseres Unvermögens | ||||||
| 05 | durch unser Naturvermögen alle Pflicht zu vollführen soll nur | ||||||
| 06 | dazu dienen uns durch die Voraussetzung seines Unvermögens nicht von | ||||||
| 07 | der größten Anwendung unserer Kräfte gleich als ob es in unserm Vermögen | ||||||
| 08 | stände abwendig machen zu lassen hat also nur einen negativen | ||||||
| 09 | Gebrauch. - Pflicht Gnadenwirkungen zu glauben kann es nicht geben | ||||||
| 10 | und es auf sie anzulegen u. sie herbeizurufen ist vermessenheit. Sie zu | ||||||
| 11 | fühlen glauben ist Schwärmerey denn wir können nicht fühlen daß etwas | ||||||
| 12 | nicht natürlich in uns zugehe. Das faule Vertrauen. Wunderglaube | ||||||
| 13 | (fides miraculosa) der selbst dieses Übernatürliche möglich machen soll | ||||||
| 14 | ist ein Illuminatenwesen. Glaube an Wunder als Pflicht betrachtet | ||||||
| 15 | ist Aberglaube. An Geheimnisse Adeptenwesen. An Gnadenmittel | ||||||
| 16 | ist Tavmaturgie. | ||||||
| 17 | LBl G 16 R III 53-55 | ||||||
| 18 | Erste Seite | ||||||
| 19 | In Ansehung des Übernatürlichen | ||||||
| 20 | 1. Das innere moralische Gefühl desselben (Gnadenwirkung) | ||||||
| 21 | Schwärmerey 2. die äußere Erfahrung desselben (Wunder) Aberglaube | ||||||
| 22 | Superstitio 3. Die vermeynte logische Einsicht in dasselbe (Geheimnisse) | ||||||
| 23 | Mysticism. Adeptenwesen illuminaten 4. Vermögen aufs Übernatürliche | ||||||
| 24 | außer uns zu wirken (Gnadenmittel) Tavmaturgie | ||||||
| 25 | Denn sie theoretisch worinn kennbar zu machen daß sie Gnadenwirkungen | ||||||
| 26 | und nicht Naturwirkungen sind ist unmöglich weil das eine Erweiterung | ||||||
| 27 | unserer Erkentnis von Ursache u. Wirkung am Übersinnlichen seyn würde. | ||||||
| 28 | Die Voraussetzung derselben aber practisch zu benutzen ist eben so unmöglich | ||||||
| 29 | weil alle practische Benutzung eine Regel desjenigen voraussetzt | ||||||
| 30 | was wir Gutes zu thun haben um etwas zu erlangen eine Gnadenwirkung | ||||||
| 31 | aber gerade das Gegentheil nämlich daß das Gute nicht unsere sondern | ||||||
| 32 | die That eines andern Wesens seyn solle wir diese also nur im Nichtsthun | ||||||
| 33 | abzuwarten haben. | ||||||
| 34 | Daß den Juden der Monotheism nicht so hoch anzurechnen sey. | ||||||
| 35 | Stoltz der Mohamidaner. | ||||||
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