| Kant: AA XXIII, Vorarbeit zur Kritik der praktischen ... , Seite 070 | |||||||
| Zeile: 
 | Text (Kant): 
 | Verknüpfungen: 
 | 
 
 | ||||
| 01 | Obiects zum Grunde liegt (und so fern nur logische Functionen des | ||||||
| 02 | Denkens auf ein Obiect überhaupt angewandt) Theoretisch oder weil | ||||||
| 03 | dieser Gegenstand garnicht für Erfahrungsbegriffe ist speculativ kan | ||||||
| 04 | hier gar kein Gebrauch von diesem Gedanken gemacht werden und dennoch | ||||||
| 05 | ist diese Idee eine nothwendige Bedingung die zu allem Bedingten um | ||||||
| 06 | es vollständig zu denken hinzukommen muß. Nun sehe ich mich nach dem | ||||||
| 07 | Verhältnisse um das dieser Gedanke zu einem andern Vermögen in mir | ||||||
| 08 | nämlich dem practischen haben mag. Durch dieses giebt uns die Vernunft | ||||||
| 09 | die practische Idee vom höchsten Gut als nothwendigem Obiecte unseres | ||||||
| 10 | Willens der darum weil ihm die Vernunft allein die Regel die allein dazu | ||||||
| 11 | führt vorschreibt der freye Wille heißt. Dieses höchste Gut ist zwar was | ||||||
| 12 | die Empfänglichkeit desselben in der Beschaffenheit unseres Willens betrift | ||||||
| 13 | nicht aber in Ansehung unserer physischen Vermögen in unserer | ||||||
| 14 | Gewalt und nur eine Macht die durch moralisch bestimte Vernunft die | ||||||
| 15 | Ursache von der Welt als dem Ganzen aller Zwecke ist kan es für uns | ||||||
| 16 | möglich machen. Nun nehme ich meine vorige Idee zur Hand nämlich | ||||||
| 17 | nicht um dieses übersinnliche Obiect zu erkennen also den Gedanken | ||||||
| 18 | davon in theoretischer Absicht zu bestimmen weil das lauter Anthropomorphism | ||||||
| 19 | geben würde sondern nur Verhältnisse desselben zum höchsten Gut | ||||||
| 20 | zu denken. Wenn ich es als Substanz oder als Ursache für sich bestimme | ||||||
| 21 | so versinnliche ich diesen Begrif welches nicht seyn muß. Aber ohne diese | ||||||
| 22 | Versinnlichung ist es ein Gedanke ohne Gegenstand. Also versinnliche | ||||||
| 23 | ich ihn wirklich durch die Bestimmungen von Raum und Zeit ja die | ||||||
| 24 | Gefühle der Lust Unlust und des Begehrens. Ich stelle es mir als fortdauernd | ||||||
| 25 | und beharrlich als Wirksam in Raum und Zeit mithin als Ewig | ||||||
| 26 | und Allmächtig als ein lebend Wesen das einen Willen hat vor und in | ||||||
| 27 | dieser Beziehung der Categorie auf die Bestimmungen welche in unserer | ||||||
| 28 | empirischen Selbsterkenntnis liegen abstrahire ich von der Eigenthümlichkeit | ||||||
| 29 | der letztern und bediene mich ihrer blos um die Relation Gottes zur | ||||||
| 30 | Welt dadurch vorzustellen und wird es eine reine Idee nach der Analogie | ||||||
| 31 | eines Gegenstandes der Erfahrung nämlich das Verhältnis eines Wesens | ||||||
| 32 | zu diesen als Folgen lege ich ihnen nur bey nicht die Bedingungen unter | ||||||
| 33 | denen diese für uns Erfahrung seyn können. Ich dencke ihn nach der | ||||||
| 34 | Analogie meiner Beharrlichkeit in der Zeit meiner wirkenden Kraft etc. | ||||||
| 35 | der Güte des Wohlgefallens und Misfallens um blos das Verhältnis des | ||||||
| 36 | nach einer Categorie gedachten Dinges denken zu können. Hatte ich keine | ||||||
| 37 | practische Grundlage a priori die a priori nothwendig ist so hatte ich erstlich | ||||||
| [ Seite 069 ] [ Seite 071 ] [ Inhaltsverzeichnis ] | |||||||