| Kant: AA XXIII, Vorarbeit zur Kritik der praktischen ... , Seite 069 | |||||||
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| 01 | LBl C 5 R I 139-142 V 136f. | ||||||
| 02 | Erste Seite | ||||||
| 03 | Ideen sind wirkliche Begriffe deren Bestimmung aber es nothwendig | ||||||
| 04 | macht das Obiect durch Prädicate zu denken deren Beyspiel in gar keiner | ||||||
| 05 | Erfahrung gegeben werden kan. In diesen wird wirklich etwas gedacht | ||||||
| 06 | nur dadurch garnichts erkannt denn ich erkenne das was ich denke nur | ||||||
| 07 | dadurch daß ich den Gedanken damit ihm ein correspondirendes Obiect | ||||||
| 08 | bestimmt werde durch Anschauungen (innere oder äußere) bestimme. | ||||||
| 09 | So ist der Begrif von Gott eine Idee der Vernunft die uns schlechterdings | ||||||
| 10 | nothwendig ist weil sie allein das Unbedingte zu allem Bedingten | ||||||
| 11 | aus Erfahrungsbegriffen an die Hand giebt. Weil ich aber wenn ich ihn | ||||||
| 12 | den Categorien gemäß die nothwendig zu jedem Begriffe eines Dinges | ||||||
| 13 | gehören durch gegebene Anschauungen bestimmen soll so sind diese jederzeit | ||||||
| 14 | sinnlich bedingt und enthalten einen Anthropomorphism oder nehme | ||||||
| 15 | ich diese Prädicate weg so bleibt zwar der Gedanke aber ich erkenne das | ||||||
| 16 | Obiect auf die Weise garnicht z. B. Ich lege ihm Verstand bey aber nicht | ||||||
| 17 | als Vermögen zu denken auch nicht als ein solches Vermögen anzuschauen | ||||||
| 18 | (das an Bedingungen des Raums und der Zeit hängt) als ich habe ich | ||||||
| 19 | lege ihm einen Willen bey aber nicht einen solchen der die Existenz des | ||||||
| 20 | von ihm unterschiedenen Obiects zu seiner Befriedigung bedarf so | ||||||
| 21 | habe ich durch diese Prädicate kein Erkentnis | ||||||
| 22 | Zweite Seite | ||||||
| 23 | aber so gar in Ansehung der Categorien denke ich ihn als Substanz aber | ||||||
| 24 | das was sie als solche zu begreifen nothwendig ist die Beharrlichkeit nehme | ||||||
| 25 | ich weg (weil sie zur Zeit gehört). Ich denke es als Ursache aber die Bestimmung | ||||||
| 26 | des Begrifs von einem Dinge als Grunde der Existenz eines | ||||||
| 27 | andern sofern davon ein Beyspiel nöthig ist (denn die Möglichkeit davon | ||||||
| 28 | läßt sich nicht a priori einsehen) muß wegbleiben weil ich es sonst in der Zeit | ||||||
| 29 | nur vorstellen muß u. s. w. so fällt sogar alles Erkentnis nach ontologischen | ||||||
| 30 | Begriffen weg und es bleibt dem ungeachtet doch der Gedanke | ||||||
| 31 | weil der blos ein Etwas anzeigt das als Subiect nicht blos prädicat | ||||||
| 32 | als Grund und nicht als Folge etc. gedacht werden soll. Was sind nun | ||||||
| 33 | diese Begriffe? Sie enthalten blos die Einheit des Bewustseyns des | ||||||
| 34 | Manigfaltigen der Vorstellung die allem möglichen Erkentnis eines | ||||||
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