Kant: AA XXII, Zehntes Convolut , Seite 286 |
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| 01 | X. Convolut, I. Bogen, 7. Seite. |
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| 02 | Im Übergange von den Met. A. Gr. der NW. zur Phys. die Amphibolie | |||||||
| 03 | der Reflexionsbegriffe zu vermeiden und zwar zum Behuf der | |||||||
| 04 | Naturforschung nach Principien a priori dadurch daß die bewegende | |||||||
| 05 | Kräfte bevor sie als mechanisch//bewegend dargestellt werden als dynamisch | |||||||
| 06 | in einem System derselben das was die Sinnenanschauung | |||||||
| 07 | betrifft von den Verstandesbegriffen absondern und eine der anderen | |||||||
| 08 | unterordnen: Da dann die mechanische Potenzen den dynamischen als | |||||||
| 09 | welche den Grund der Möglichkeit der ersteren untergeordnet — | |||||||
| 10 | Wir können in der Natur nicht anders forschen als was wir hineinlegen | |||||||
| 11 | nämlich das Verhältnis unserer Kräfte der Form nach | |||||||
| 12 | Die Objecte oder die Synthesis der Vorstellungen derselben entweder | |||||||
| 13 | nach Verstandes//Begriffen oder nach sinnlichen Anschauungen | |||||||
| 14 | a priori vorzustellen. | |||||||
| 15 | X. Convolut, I. Bogen, 8. Seite. |
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| 16 | Die met. A. Gr. der NW. haben eine innere Tendenz zur Gründung | |||||||
| 17 | eines Erfahrungssystems der bewegenden Kräfte der Materie d.i. sie | |||||||
| 18 | enthalten eine Forderung des Uberganges von den met. A. Gr. der | |||||||
| 19 | NW. zur Physik und Principien a priori der Naturforschung welche nicht | |||||||
| 20 | aus der Erfahrung sondern für die Erfahrung in einem System jener | |||||||
| 21 | Kräfte ihrer Form nach in einem Ganzen vereinigt gedacht werden | |||||||
| 22 | müssen. — Die Naturforschung aber ist kein blindes Herumtappen | |||||||
| 23 | nach Warnehmungen die sich fragmentarisch und zufällig einander | |||||||
| 24 | aggregiren lassen sondern ist an Gesetze gebunden nach welchen sie aufgesucht | |||||||
| 25 | werden müssen. | |||||||
| 01 Von fremder Hand am oberen Rande mit: I, 7 signiert (Blei). | ||||||||
| 09 ersteren ergänze: enthalten Bricht ab; ergänze: werden | ||||||||
| 11 unser | ||||||||
| 12 Rechter Rand, neben dem Vorigen und in gleicher Handschrift. | ||||||||
| 14 Die obere Hälfte der Seite wird ausgefüllt durch folgende Bleistiftnotiz: Sittenlehre Jesu von Stäudlin dem H Inspector1) Ehrenboth2)abgegeben. Zwey Briefe von Tieftrunk3) | ||||||||
| 15 Rechts oben von fremder Hand (Blei): I, 8 . Am linken Rande von fremder Hand (Blei, quer geschrieben): 3 | ||||||||
| 17 eines δ Systems | ||||||||
| 18 enthalten δ die Hinweisung | ||||||||
| 20 einem δ mo | ||||||||
| 21 in einem δ empirischen | ||||||||
| 23 sich g.Z. am Rande. | ||||||||
| 24 sondern δ bedarf | ||||||||
| 24-25 aufgesucht v.a. aufgefunden ? | ||||||||
| 1) Inspector abgekürzt. | ||||||||
| 2) Ehrenboth (nachträglich?) mit Tinte eingesetzt. | ||||||||
| 3) Tieftrunk ? (verstümmelt). Zu Stäudlin, Geschichte der Sittenlehre Jesu 1799 vgl. Ad. S. 143. | ||||||||
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