Kant: AA XXII, Achtes Convolut , Seite 190 |
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| 01 | Kräfte Physik heißt Bewegungslehre aus empirischen Principien die | ||||||
| 02 | gleichfalls in einem System der Warnehmungen und also dem Formale | ||||||
| 03 | nach gewissen Principien a priori untergeordnet seyn müssen in welcher | ||||||
| 04 | die Naturwissenschaft den Begriff der Materie als das Bewegliche | ||||||
| 05 | vorstellt so fern es bewegende Kraft hat und die empirisch | ||||||
| 06 | gegebene bewegende Kräfte der Materie so wie sie in einem System | ||||||
| 07 | (der Physik) zusammen gedacht werden dem Formalen nach a priori enthält. | ||||||
| 08 | — Einen jeden physischen Körper kann man als ein System bewegender | ||||||
| 09 | Kräfte der Materie betrachten und was a priori die Denkbarkeit | ||||||
| 10 | eines solchen Systems ausmacht unter dem Titel der allgemeinen | ||||||
| 11 | physiologischen Anfangsgründe der NW. zusammen fassen da dann die | ||||||
| 12 | metaphysische, die allgemein//physiologische und endlich die physische | ||||||
| 13 | Anf. Gr. der NW. das System der bewegenden Kräfte der Materie | ||||||
| 14 | als einen Übergang von der Metaphysik der Natur zur Physik vorstellig | ||||||
| 15 | machen | ||||||
| 16 | Es dringt sich aber in das System der M Es dringt sich aber in das System der Naturwissenschaft noch ein | ||||||
| 17 | vierter Begriff von bewegenden Kräften der Materie ein und macht | ||||||
| 18 | auf einen besonderen Titel von Anfangsgründen nämlich den gewisser | ||||||
| 19 | seyn sollender mathematischer Anf. Gr. der NW. Anspruch wovon | ||||||
| 20 | Newtons unsterbliches Werk ein glänzendes Beyspiel gebe obgleich | ||||||
| 21 | diese Betitelung (philosophiae naturalis principia mathematica) | ||||||
| 22 | in der That mit sich selbst im Widerspruch steht. — Beyspiele hievon | ||||||
| 23 | giebt in genanntem Werke die Lehre von den Centralkräften durch Anziehung | ||||||
| 24 | (Gravitation) der Abstoßung (Licht und Schall) und der Wellen//Bewegung | ||||||
| 25 | flüßiger Oberflächen (Oscillation) | ||||||
| 26 | Allein es tritt hier eine Zweideutigkeit im Sinne des Worts der | ||||||
| 27 | bewegenden Kräfte der Materie ein die entweder als primitiv// oder | ||||||
| 28 | nur als derivativ bewegend verstanden werden kan. — Wenn nämlich | ||||||
| 02 System δ vorgest | |||||||
| 03 müssen δ welches die bewegende Kräfte der M | |||||||
| 04 Bewegliche δ im Raum | |||||||
| 05 empirisch gegebene g.Z. | |||||||
| 06 so — sie g.Z. | |||||||
| 07 zusammen gedacht v.a. zusammen gefasset | |||||||
| 08 Einen erst: Das physischen g.Z. Einen — ein g.Z. am Rande. System δ der | |||||||
| 08-09 bewegenden statt: bewegender | |||||||
| 09-10 Die Denkbarkeit erst: zur Möglichkeit | |||||||
| 10 Systems δ gehört der allgemeinen g.Z. am Rande. | |||||||
| 11 physiologischen v.a. physiologischer | |||||||
| 16 Naturwissenschaft v.a. Naturphilosophie | |||||||
| 18-19 gewisser — sollender g.Z. am Rande, erste Fassung: nämlich den der mathematischen (n unverbessert geblieben). | |||||||
| 19 wovon erst: wie | |||||||
| 22 hievon δ gab | |||||||
| 23 durch δ Attra | |||||||
| 26 Erste Fassung: ein Misverstand über den Sinn zweite Fassung: eine Zweideutigkeit im Sinne des Worts (den Sinn undurchstrichen gelassen). | |||||||
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