Kant: AA XXII, Siebentes Convolut , Seite 126 |
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| 01 | als hypothetisches nicht als gegeben sondern nur als gedacht (Gedankending | ||||||
| 02 | ens rationis) zum Princip constituiren, aber nur zum Behuf der | ||||||
| 03 | Anerkennung unserer Pflichten als Göttlicher Gebote. | ||||||
| 04 | Gott als Naturwesen betrachtet ist ein hypothetisches Wesen zu | ||||||
| 05 | Erklärung der Erscheinungen angenommen wie etwa der Aether um den | ||||||
| 06 | Raum zum Sinnenobject zu machen. | ||||||
| 07 | Es giebt einen philosophischen Gebrauch von der Mathematik — | ||||||
| 08 | ist aber ein mathematischer von der Philosophie möglich? | ||||||
| 09 | Unter allen Vernunftbegriffen (denn die Verstandesbegriffe sind nur | ||||||
| 10 | der Form wegen da) ist der Pflichtbegrif und die darauf sich beziehende | ||||||
| 11 | Gesetzgebung als Begriff der practischen Vernunft weil er auf den | ||||||
| 12 | Endzweck gerichtet ist der Vornehmste | ||||||
| 13 | Der Categorische Imperativ bejahend oder Verneinend ausgesprochen | ||||||
| 14 | (im Gebot oder Verbot) doch mit größerer Strenge im letzteren | ||||||
| 15 | als dem ersteren (dictamen rationis moralis) Du sollt nicht stehlen | ||||||
| 16 | (Du sollt nicht lügen steht nicht im decalogus) Ehre Vater und Mutter. | ||||||
| 17 | Die letzten sind nicht Ausdrücke eigentlicher Zwangspflichten | ||||||
| 18 | Es muß aber auch eine gesetzgeberische Gewalt (potestas legislatoria) | ||||||
| 19 | geben oder wenigstens gedacht werden welche diesen Gesetzen Nachdruck | ||||||
| 20 | (Effect) giebt obzwar nur in der Idee, welche nichts anders als die des | ||||||
| 21 | höchsten moralisch und physisch über alles erhabnen und mächtigen | ||||||
| 22 | Wesens und sein heiliger Wille ist: der zum Ausspruche berechtigt: Es | ||||||
| 23 | ist ein Gott. | ||||||
| 24 | Es ist in der practischen Vernunft ein Begriff der Pflicht d.i. eines | ||||||
| 25 | Zwanges oder Nöthigung nach einem Princip der Freyheitsgesetze d.i. | ||||||
| 26 | nach einem Gesetz welches das Subject sich selbst vorschreibt (dictamen | ||||||
| 27 | rationis practicae) und zwar durch einen categorischen Imperativ | ||||||
| 02 u. 20 Kommapunkt. | |||||||
| 03 Göttlicher Sigel. | |||||||
| 04 Oberer Rand. Links daneben ein durchnullter Passus, unleserlich (Von Lichtenbergs ...). | |||||||
| 07 Rechts neben dem Vorigen in dunklerer Tinte und anderer Handschrift. | |||||||
| 09 Rechter Rand oben; nach den ersten Worten die gleiche Tinte wie der letzte Zusatz am oberen Rande. nur δ die | |||||||
| 10 da) δ sind | |||||||
| 11 Gesetzgebung δ der vornehmste Vernunft δ (?) der | |||||||
| 15 moralis erst angesetzt: practic | |||||||
| 20 nur δ an (?) anders Ad. ergänzt: ist unnötig). | |||||||
| 21 und δ s (?) erhabnen und g.Z. | |||||||
| 22 Wesens δ ist | |||||||
| 23 Gott Sigel; links abgewinkelt, Spatium 2 Zeilen. | |||||||
| 25 Nöthigung δ der der δ Na | |||||||
| 27 Schlußklammer erst hinter: rationis | |||||||
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