Kant: AA XXII, Siebentes Convolut , Seite 125 |
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| 01 | Die Frage de pluritate mundorum ist in sich selbst contradictorisch | ||||||
| 02 | und es sind so wenig es viel Welten giebt ebenso wenig viel Götter | ||||||
| 03 | aber überhaupt besteht noch immer die Frage: ist (existiret) überhaupt | ||||||
| 04 | ein Wesen das wir als Gott denken wollen? oder ist es ein blos hypothetisches | ||||||
| 05 | Ding (ens rationis) was (wie etwa der allverbreitete und | ||||||
| 06 | alldurchdringende Aether) nur um gewisse Phänomene zu erklären angenommen | ||||||
| 07 | wird | ||||||
| 08 | Aber die moralisch//practische Vernunft enthält doch zwangsgesetze | ||||||
| 09 | d.i. Gebote der reinen Vernunft in sich (obligationes strictae) die der | ||||||
| 10 | categorische Imperativ bey sich führt (gleichsam den der reinen Vernunft | ||||||
| 11 | (vetita ac praecepta)) vor dem inneren Richterstuhl (in foro | ||||||
| 12 | conscientiae) und abgesehen von einem wirklichen von Gott ergangenen | ||||||
| 13 | Ausspruch ist das Erkentnis aller Menschenpflichten als Göttlicher | ||||||
| 14 | Gebote (tanquam, non ceu) von gleicher Kraft als ob ein wirklicher | ||||||
| 15 | Weltrichter angenommen wäre. Freyheit unter dem reinen Vernunftgesetze | ||||||
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| 17 | Die Einheit des Sensibelen im Raum — Die der Intelligibelen | ||||||
| 18 | correspondirend (omnipraesentia) virtualis nicht localis | ||||||
| 19 | Man kann auch nach der Analogie die virtuale Attraction im leeren | ||||||
| 20 | Raum als actio in distans setzen — locomotiva — interne motiva. | ||||||
| 21 | (Das cogitabile was comprehensibile ist. Dem kein aggregat | ||||||
| 22 | angemessen sondern nur als Eines gegeben werden kann | ||||||
| 23 | Die erste Frage ist: ob es eine moralisch//practische Vernunft und | ||||||
| 24 | mit dieser Pflichtbegriffe als Principien der Freyheit unter Gesetzen | ||||||
| 25 | endlich ob es eine Substanz gebe welche nach diesen Gesetzen richtet | ||||||
| 26 | (indem sie den Menschen entschuldigt oder verdammt) der Glückseligkeit | ||||||
| 27 | würdig oder unwürdig erklärt und sie darum ihrer theilhaftig macht. | ||||||
| 28 | Eine solche persönliche Substanz wäre Gott, und da sie das All synthetisch | ||||||
| 29 | als Individuum nicht als zu einer Classe vernünftiger Wesen | ||||||
| 30 | gehörend vorstellet der Einige Gott. — — Ein solches Ens aber kann nur | ||||||
| 01 Über dem Vorigen. | |||||||
| 01 Der statt: Die ;erst: Der Satz mundorum δ ist wäre selbst δ wird | |||||||
| 04 als g.Z. Gott δ nennen | |||||||
| 05 Ding — rationis) g.Z.; δ Ding allverbreitete v.a.? | |||||||
| 08 Über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. | |||||||
| 09 d.i. Gebote g.Z. Hinter der Klammer noch einmal: in sich | |||||||
| 12 einem erst: dem | |||||||
| 13 Göttlicher Sigel. | |||||||
| 17 Tiefer unten. | |||||||
| 18 virtualis — localis g.Z. nicht Sigel. | |||||||
| 19 virtuale v.a. virtuala dahinter undurchstrichen: in | |||||||
| 20 mot. | |||||||
| 21 Gegen das Vorige abgewinkelt. | |||||||
| 22 sondern — Eines g.Z. | |||||||
| 26 den Menschen g.Z. | |||||||
| 27 unwürdig δ und erklärt und g.Z. | |||||||
| 28 Substanz δ wa (?) Kommapunkt. sie δ alles | |||||||
| 30 Ens erst: Wesen kann ergänze: man | |||||||
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