Kant: AA XX, Bemerkungen zur ... , Seite 462

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Weibes zu Befriedigung seiner Begierde macht ist der Gebrauch eines      
  02 Menschen von einer anderen Person gleich als einer Sache (physischer      
  03 Gebrauch) und wenn es ein Recht dazu giebt so ist es ein dingliches Recht      
  04 (ius in re), welches aber doch weil dieser Gebrauch auf einem Vertrage      
  05 der beyderseitigen Einwilligung beruht, der Persönlichkeit halber zugleich      
  06 ein persönliches Recht (ius ad rem), beydes zusammen aber ein auf dingliche      
  07 Art persönliches Recht abgeben würde. — Die unmittelbar mit dieser      
  08 Vermischung verbundene Lust als Triebfeder zum Gebrauch der Person      
  09 heißt der Genuß derselben der immer kannibalisch heissen kann ob er gleich      
  10 nicht mit Maul und Zähnen geschieht wenn es dem genießenden Theil      
  11 gleichgültig ist ob dem anderen durch diese fleischliche Beywohnung (Vermischung      
  12 genannt) unglücklich wird oder nicht. — Da dieses aber ihnen nicht      
  13 gleichgültig seyn soll so muß auch bey der bloßen Möglichkeit daß jenes      
  14 gleichwohl die Folge seyn könnte die Geschlechtsvermischung als ein Act      
  15 der Anknüpfung des Schicksals des einen Theils mit dem anderen (copula      
  16 carnalis) zugleich den Grund einer gesetzlichen Verbindung wie unter      
  17 Personen die sich unter einander verpflichten (copula legalis) gedacht      
  18 werden. Dieses Band ist nun die Ehe      
           
  19 Dieser Gebrauch (Vermischung mit einer Person des anderen Geschlechts)      
  20 kann Genuß dieser anderen Person genannt werden wenn er      
  21 unmittelbar nicht blos durch die beabsichtigte Folgen Vergnügen macht      
  22 und kann, weil dazu eben nicht gefordert wird daß der andere Theil auch      
  23 daran unmittelbar Vergnügen finde immer cannibalisch heissen ob er gleich      
  24 nicht mit Maul und Zähnen geschieht weil der Gegenstand hier als verbrauchbar      
  25 (res fungibilis) behandelt nämlich mit unreinen Säften      
  26 angesteckt oder auch (ist es der weibliche Theil) durch Schwängerung      
           
  27 Das auf dingliche Art persönliche Recht ist das Recht eine andere      
  28 menschliche Person als das Seine zu haben*; mithin nicht blos einen      
  29 anderen Menschen (denn der könnte seine Persönlichkeit durch Verbrechen      
           
    01 Befriedigung δ bey der der erst: ein      
    04 doch δ zugleich      
    06 rem) δ ist.      
    07 würde. — Durch Zeichen vor: Die auf die Fortsetzung Zeile 19 — 26 verwiesen.      
    09 kann δ wenn      
    12 genannt). δ: — Es ist nun die Frage      
    13 muß auch g.Z., erst: kann      
    14 könnte δ: es keine Befugnis zur δ-Anfangsklammer hinter: Geschlechtsvermischung      
    15 der δ Verknüpfung      
    17 legalis) δ angen      
    19 Durch Zeichen ǂ als Fortsetzung (zweite Fassung?) der obigen Stelle (Zeile 7) bezeichnet.      
    19 mit δ de      
    20 Genuß δ einer      
    22 und δ darf kann, δ: immer can wenn er      
    25 behandelt δ wird indem      
    26 auch δ durch Bricht ab.      
    27 Vor diesem Absatz durch Zeichen und: vid. vorige Seite. — auf S. 460, Zeile 19 verwiesen. eine δ Pe andere δ P      
           
           
     

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