Kant: AA XX, Vorarbeiten zur Schrift gegen ... , Seite 366 |
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Text (Kant):
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| 01 | aller Bestandtheile eines Begrifs ist das Wesen die nothwendige Folgen | ||||||
| 02 | aus dem Wesen sind Eigenschaften attribute. — Nun aber sind diese | ||||||
| 03 | attribute wiederum zwiefach. Sie folgen namlich aus dem Wesen nach | ||||||
| 04 | dem Satze des Wiederspruchs und sind analytisch oder nicht nach demselben | ||||||
| 05 | und sind synthetische attribute. Also ist der Satz des zureichenden | ||||||
| 06 | Grundes hier das logische princip der nothwendigen Verknüpfung der | ||||||
| 07 | attribute mit einem Begriffe aber unbestimmt ob er ein analytischer oder | ||||||
| 08 | synthetischer Grund sey. Nehme ich nun synthetische attribute so gehören | ||||||
| 09 | sie zwar zum Wesen aber ohne in dem Begriffe desselben unmittelbar | ||||||
| 10 | oder mittelbar gedacht zu seyn. Sie kommen also über den Begrif des | ||||||
| 11 | Dinges u. dessen was denselben ausmacht aber als nothwendig hinzu. | ||||||
| 12 | Ein Satz wodurch ich ein attribut einem Dinge beylege ist ein Satz | ||||||
| 13 | a priori zweytens ein synthetischer Satz a priori (aber nicht umgekehrt | ||||||
| 14 | daß alle nothwendige synthetische Satze attribute der Dinge enthielten) | ||||||
| 15 | und so ist der Satz wie ist das Erkentnis synthetischer attribute als solcher | ||||||
| 16 | an einem Dinge möglich von dem wie sind synthetische Urtheile a priori | ||||||
| 17 | moglich abgeleitet. Leibnitz wenn er über den Satz des Wiederspruchs | ||||||
| 18 | noch den Satz des zureichenden Grundes nothig fand u. dadurch viel | ||||||
| 19 | Licht in die Metaphysik gebracht zu haben glaubte konnte unmoglich | ||||||
| 20 | unter dem Grunde den analytischen verstehen denn sonst war immer der | ||||||
| 21 | Satz des Wiederspruchs das einzige Princip Er wolte sagen es müsse | ||||||
| 22 | noch ein Princip der synthetischen Erkentnis a priori da etwas zur Bestimung | ||||||
| 23 | eines Dinges als synthetischer Grund hinzukommt angenommen | ||||||
| 24 | werden nur er konnte sich dieses nicht deutlich machen. Wir haben gezeigt | ||||||
| 25 | daß dieses Hinzukommende lediglich eine Anschauung seyn müsse u. zwar | ||||||
| 26 | a priori mithin eine blos formale daß sie auch die Form der Anschauung | ||||||
| 27 | nicht der Dinge an sich seyn sonst könnten wir sie nimmermehr a priori haben | ||||||
| 28 | sondern blos unserer Receptivität seyn von Dingen die uns nach dem | ||||||
| 29 | was sie an sich sind unbekannt sind afficirt zu werden d.i. die bloße | ||||||
| 30 | Form unserer Sinnlichkeit welche denn auf diese Dinge blos als Erscheinungen | ||||||
| 31 | geht und folglich keine synthetische Urtheile a priori von | ||||||
| 32 | irgend einem anderen Gegenstande als so fern er Erscheinung mithin | ||||||
| 33 | Gegenstand einer moglichen Erfahrung ist haben können. Sollte Leibnitz | ||||||
| 03 Sie v.a. sie | |||||||
| 04 Wiederspruchs δ oder | |||||||
| 06 hier g.Z. logische g.Z. der δ logischen nothwendigen g.Z. Verknüpfung δ der | |||||||
| 06-07 der — einem g.Z. | |||||||
| 08 so δ können sie | |||||||
| 09 dem δ: Was in dem (δ in dem v.a. im) desselben δ: enthalten ausmacht | |||||||
| 11 was δ ich in denselben δ nothw ausmacht δ hinzu | |||||||
| 15 wie δ so als v.a.? | |||||||
| 16 von g.Z., erst: mit | |||||||
| 21 das v.a. der | |||||||
| 29 sind δ Vorstellungen | |||||||
| 32 so — er g.Z. Erscheinung δ ist | |||||||
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