Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 272 |
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| 01 | Vorstellung der obiecte ware, dadurch diese uns gegeben werden | |||||||||
| 02 | können. Wir bestimen a priori das Manigfalitge der Erscheinung dem | |||||||||
| 03 | Daseyn nach durch die Categorien. Ich frage: wo soll diese Synthesis | |||||||||
| 04 | hergenommen werden, wenn nicht die Zeit, die Bedingung der Moglichkeit | |||||||||
| 05 | aller Warnehmung, a priori zum Grunde läge und also die Regel der Bestimung | |||||||||
| 06 | des Daseyns in dieser Zeit und durch diese unter einander noch | |||||||||
| 07 | vor aller Warnehmung aus der subiectiven Beschaffenheit unserer Anscha | |||||||||
| 08 | Sinnlichkeit, darauf alle obiective beruht, herflöße. | |||||||||
| 09 | gleichwohl schrankt Hieraus folgt aber, daß unsere Synthetische Sätze | |||||||||
| 10 | a priori nur von Erscheinungen gelten können, aber nicht von Dingen an | |||||||||
| 11 | sich selbst. Daß iene nur durch die synthesis und so weit sie reicht gegeben | |||||||||
| 12 | werden, daß also die Begriffe nicht von ihnen als Dingen an sich selbst | |||||||||
| 13 | über alle mogliche synthesis reichen, dadurch denn die misverstandnisse | |||||||||
| 14 | entstehn, von der relativen Totalitaet, die nur allein bey aller empirischen | |||||||||
| 15 | Synthesis statt findet, zur absoluten fortzuschreiten. | |||||||||
| 16 | Die Vernunft, die sich diese Einschränkung nicht will gefallen lassen, | |||||||||
| 17 | supponirt, daß unsere Erfahrungen und auch unsere Erkentnis a priori | |||||||||
| 18 | unmittelbar auf Obiecte gehen und nicht zunächst auf die subiective Bedingungen | |||||||||
| 19 | der Sinnlichkeit und der apperception und vermittelst deren | |||||||||
| 20 | auf unbekannte obiecte, die durch iene allein vorgestellt werden. Sie | |||||||||
| 21 | schlagt daher verschiedene Wege ein. 1. Den empirischen Weg und allgemeinheit | |||||||||
| 22 | durch induction. 2. Den fanatischen der Anschauung durch den | |||||||||
| 23 | Verstand. 3. Den der Vorbestimung durch angebohrne Begriffe. 4. Die | |||||||||
| 24 | qvalitas occulta des gesunden Verstandes, der gar keine Rechenschaft giebt. | |||||||||
| 25 | S. III: | |||||||||
| 26 | Vernunft auf und ofnen allen Erdichtungen ein weites Feld. Daher gehörts | |||||||||
| 27 | zur disciplin der reinen Vernunft, sie zu untersuchen und nach Befinden | |||||||||
| 28 | dergleichen Wege zu verstopfen. | |||||||||
| 29 | S. IV: | |||||||||
| 30 | Zu 66. Wieder diesen frohlichen Man kan Gesund, bis ins spate Alter | |||||||||
| 31 | gleich thatig und der Welt durch Einsichten nützlich zu seyn, ist ein Glück, | |||||||||
| 32 | welches niemandem zu misgönnen ist. Wenn nur eben derselbe wakere | |||||||||
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