Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 271 |
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| 01 | S. I: | |||||||||
| 02 | (g Schlüssel — durch die Natur synthetischer Urtheile a priori ) | |||||||||
| 03 | Würde kein Raum a priori in unserm Subiect als die Form seiner | |||||||||
| 04 | (g sinlichen ) Anschauung gegeben seyn und blos in dieser Form Gegenstande | |||||||||
| 05 | außer uns gegeben werden, so wären kein synthetische Satze, sie | |||||||||
| 06 | zugleich von wirklichen äußeren Obiecten gelten, a priori moglich Denn | |||||||||
| 07 | solten wir die Vorstellungen von den obiecten, wie sie an sich selbst gegeben | |||||||||
| 08 | sind, abnehmen, so würde alles blos auf Erfahrung beruhen und keine | |||||||||
| 09 | Synthesis a priori zugleich mit der Nothwendigkeit der Urtheile, wenigstens | |||||||||
| 10 | nicht obiectiv gelten. Würde die Zeit nicht als die Form des inneren | |||||||||
| 11 | Sinnes subiectiv und also a priori gegeben seyn (g und kein Verstand, sie | |||||||||
| 12 | zu vergleichen ), so würde die Apperception nicht das Verhaltnis im Daseyn Verhaltnis im Daseyn | |||||||||
| 13 | des Manigfaltigen a priori erkennen, denn an sich ist die Zeit kein Gegenstand | |||||||||
| 14 | der Warnehmung; sie würde auch zwar die succession und coexistenz | |||||||||
| 15 | der Vorstellungen, aber nicht die stelle der obiecte in der Zeit bestimmen, | |||||||||
| 16 | mithin keine Erfahrung machen können, wenn sie nicht Regeln der Zeit | |||||||||
| 17 | bestimte in dem obiecte bestimbaren Zeit hätte; diese aber kann sie nicht vom | |||||||||
| 18 | obiect hernehmen. | |||||||||
| 19 | Ich frage iedermann, woher er die Mathematische und nothwendige | |||||||||
| 20 | (g synthetische ) Satze von Dingen im Raume hernehmen will, wenn der | |||||||||
| 21 | Raum nicht schon in uns a priori die Bedingung der moglichkeit derempirischen | |||||||||
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