Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 226 |
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| 01 | dieser nur will die Vernunft etwas vor an sich bestimmt und nothwendig | |||||||||
| 02 | halten. | |||||||||
| 03 | 2. Die analytische Schlüße sind zwar aus Begriffen; aber der Major | |||||||||
| 04 | ist ein allgemein identisches Urtheil, welches nicht einheit des Verschiedenen, | |||||||||
| 05 | sondern des einhelligen und identischen ausdrükt. | |||||||||
| 06 | Die Unbedingte subiective Bedingungen des Denkens. | |||||||||
| 07 | Die unbedingte (g obiective ) Bedingung der Erscheinungen. | |||||||||
| 08 | Die unbedingte obiective Bedingung aller Gegenstände überhaupt. | |||||||||
| 09 | Ich verstehe unter der Idee einen Begrif, der in der Vernunft hinreichend | |||||||||
| 10 | gegründet ist, dem aber kein corres Gegenstand in irgend einer | |||||||||
| 11 | moglichen Erfahrung gegeben werden kann. | |||||||||
| 12 | Worauf geht denn die Idee und warum ist sie in der Vernunft gegründet, | |||||||||
| 13 | um sich auf obiecten zu beziehen. Die Idee der Seele ist darauf | |||||||||
| 14 | gegründet, daß der Verstand alle Er Gedanken und innere Warnehmungen | |||||||||
| 15 | auf das Ich beziehen müsse und dieses als das einige bestandige | |||||||||
| 16 | Subiect annehmen, damit vollstandigste Einheit der Erk Selbsterkentnis | |||||||||
| 17 | herauskomme. | |||||||||
| 18 | Die Idee des Unbedingten zu allen Bedingungen der Erscheinung | |||||||||
| 19 | ist in der Vernunft gegründet als eine Vorschrift, die Vollstandigkeit aller | |||||||||
| 20 | Verstandeserkentnis in der subordination zu suchen. | |||||||||
| 21 | Die Idee der Unbedingten Einheit aller obiecte des Denkens in | |||||||||
| 22 | einem ens entium ist nothwendig, um die Verwandtschaft unter allem | |||||||||
| 23 | moglichen und dadurch sowohl durchgangige Verknüpfung als Einheit | |||||||||
| 24 | des Princips zu suchen. | |||||||||
| 25 | Im Recht sind blos Vernunftbegriffe, in der Moral aber ideen | |||||||||
| 26 | nöthig. Jenen kann ein congruirender Gegenstand in der Erfahrung gegeben | |||||||||
| 27 | werden, diesen nicht, weil sie die hochste Vernunfteinheit der mit | |||||||||
| 28 | sich selbst und allen Zwecken seiner Bestimmung zusammenstimmenden | |||||||||
| 29 | Freyheit enthalten. | |||||||||
| 30 | Die Gesetzgebung hat Ideen nothig, ob sie und diese können niemals | |||||||||
| 31 | vollstandig ausgeführt werden. Sie sind aber darum nicht nichtig | |||||||||
| 32 | und überfließig. | |||||||||
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