Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 458 |
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| 01 | Das Vermögen der Zwecke (s der Einheit der Absichten ), d. i. der | |||||||
| 02 | Wilkühr, die auf die Summe aller Triebfedern gerichtet ist, ist der Wille. | |||||||
| 03 | (s Absicht — Zwek — Intention — Maxime — Gesinnung — | |||||||
| 04 | Gesetz ) | |||||||
| 05 | Elater ist das Vermögen einer causa impulsiva, die Begierde zur | |||||||
| 06 | That zu bestimmen, so fern sie auf der sub Beschaffenheit des subiects | |||||||
| 07 | beruht. Daher sind viele motiva nicht gnugsame elateres für den | |||||||
| 08 | Menschen. Wir nehmen entweder an nichts sonderlich interesse oder nicht | |||||||
| 09 | am intellectuellen oder nur so viel, als zum Wünschen zureicht. | |||||||
| 10 | Wir können nicht beweisen, daß wir frey sind (physice); aber wir | |||||||
| 11 | können doch nur unter der Idee der Freyheit handeln (practice). | |||||||
| 12 | Das arbitrium humanum ist nicht necessitirt per stimulos, also nicht | |||||||
| 13 | brutum, sondern liberum, aber als liberum subiectiv auch nicht necessitirt | |||||||
| 14 | durch Motiva, also nicht purum, sondern sensitiv, affectum stimulis. Der | |||||||
| 15 | Freyheit in aller Absicht ist nichts mehr entgegen, als daß der Mensch | |||||||
| 16 | einen fremden Urheber hat. | |||||||
1022. υ. M 250. |
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| 18 | Der thätige Wille ist der vornehmste. Der Unthätige des Mitleidens; | |||||||
| 19 | der hartnäkigte und unthatige Wille dessen, was gar nicht in unsrer | |||||||
| 20 | Gewalt ist. Die sinnliche Begierde ist diejenige welche steht entweder noch | |||||||
| 21 | unter unsrer Willkühr oder Nicht. | |||||||
1023. υ. M 250. |
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| 23 | Die Begierde ist das Wohlgefallen an dem Daseyn eines Dinges | |||||||
| 24 | möglichen Dinges. Das Ding selber kan gefallen, aber dessen Daseyn | |||||||
| 25 | gleichgültig seyn. Eben so kan das Ding misfallen, aber das Daseyn | |||||||
| 26 | davon aus anderen Ursachen gefallen, z. E. um der Mannigfaltigkeit | |||||||
| 27 | willen. | |||||||
1024. υ4? μ?? M 250. |
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| 29 | Empfindungen als ursachen der Begierden sind stimuli: appetitio | |||||||
| 30 | sensitiva. | |||||||
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