Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 345 |
||||||||
Zeile:
|
Text:
|
Verknüpfungen:
|
|
|||||
| 789. π—σ. M 324'. E I 679. |
||||||||
| 02 | Wolte gott, wir wären mit orientalischer Weisheit verschont geblieben; | |||||||
| 03 | man kan nichts daraus lernen, und die Welt hat niemals von ihnen als | |||||||
| 04 | eine Art mechanischer Kunst, astronomie, Zahlen etc. gelernt. Wenn wir | |||||||
| 05 | schon occidentale Bildung durch die Griechen hatten, so konnten wir in die | |||||||
| 06 | orientalische Schriften Verstand hinein denken, niemals aber haben sie | |||||||
| 07 | durch sich selbst den Verstand aufgeklart. Es war zwar einmal ein Weiser, | |||||||
| 08 | welcher sich ganz von seiner Nation unterschied und Gesunde practische | |||||||
| 09 | religion lehrte, die er seinen Zeitläuften Gemäß in das Kleid der Bilder, | |||||||
| 10 | der alten Sagen und einkleiden muste, aber seine Lehren geriethen bald | |||||||
| 11 | in Hande, welche den gantzen orientalischen Kram drüber verbreiteten und | |||||||
| 12 | wiederum aller Vernunft ein Hindernis in den Weg legten. | |||||||
| [ Seite 344 ] [ Seite 346 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
||||||||