| Kant: AA X, Briefwechsel 1777 , Seite 201 | |||||||
| Zeile: 
 | Text (Kant): 
 | 
 
 | 
 
 | ||||
| 113c. | |||||||
| 02 | An Ioachim Heinrich Campe. | ||||||
| 03 | Vor d. 22. März 1777. | ||||||
| 04 | Erwähnt 114. | ||||||
| 113d. | |||||||
| 06 | An Friedrich Wilhelm Regge. | ||||||
| 07 | Vor d. 22. März 1777. | ||||||
| 08 | Erwähnt 114. | ||||||
| 114. | |||||||
| 10 | An Friedrich Wilhelm Regge. | ||||||
| 11 | 22. März 1777. | ||||||
| 12 | Würdiger und geliebter Freund. Ehe ich noch die Antwort auf | ||||||
| 13 | mein an Sie abgelassenes Schreiben erhalte, muß ich die bestimtere | ||||||
| 14 | Erklärung meines darin geschehenen Antrages eilig hinzu fügen, damit | ||||||
| 15 | Ihre Entschließung mir auch um desto zeitiger bekannt werden könne. | ||||||
| 16 | Ich bin von HEn Educationsrath Campe in Dessau in Correspondenz, | ||||||
| 17 | wegen philanthropinischer Angelegenheiten, gezogen worden und habe | ||||||
| 18 | in meinem letzteren Schreiben, aus eigner wohlgemeinter Bewegung, | ||||||
| 19 | auch Ihrer, werther Freund, Erwähnung gethan. Die Veranlassung | ||||||
| 20 | dazu ist: daß das Philanthropin, da es sich, wegen Ausbleibens der | ||||||
| 21 | verhoften Unterstützung des Publici, nicht im Stande sieht, ihre Anstalt | ||||||
| 22 | gehörig zu erweitern, eine große Menge (in seinem Briefe meldet er | ||||||
| 23 | über 5O) der sich meldenden Zöglinge abzuweisen genöthigt ist. Unter | ||||||
| 24 | diesen ist nun auch der iunge Maclean, Neveu von HEn Johann | ||||||
| 25 | Simpson Kaufmann in Memel, bey dem er sich auch ietzt befindet. | ||||||
| 26 | Weil ich nun sehe daß der Mangel an Inspicienten u. Mitarbeitern | ||||||
| 27 | daran großentheils Schuld ist so schlug ich ihm vor: daß, wenn Sie | ||||||
| 28 | durch Ihre ietzige Krankheit nicht gehindert würden, an Ihrem besten | ||||||
| 29 | Willen gar nicht zu zweifeln wäre, einige Zeit Ihre gewis dort sehr | ||||||
| 30 | angenehme Bemühungen dem Philanthropin zu widmen. Um aber | ||||||
| 31 | Ihre Reise unentgeltlich zu machen, wäre die Bedingung daß Sie | ||||||
| 32 | den iungen Maclean (einen feinen und wackeren Burschen) mitbringen | ||||||
| 33 | würden, um selbigen dem Institute zu überliefern und daß sie also | ||||||
| 34 | durch den Beytritt eines so wohlgesinnten und wirklich philanthropinischen | ||||||
| 35 | Gehülfen, vornemlich bey Ihrer Uneigennützigkeit, wenigstens | ||||||
| 36 | auf einige Zeit, (so lange es Ihnen belieben würde) oder vielleicht, | ||||||
| 37 | durch Aufnahme unter die verbrüderte Iugendfreunde, auf immer, | ||||||
| 38 | Erleichterung bekommen würden. | ||||||
| [ Seite 200 ] [ Seite 202 ] [ Inhaltsverzeichnis ] | |||||||