Kant: AA VI, Die Metaphysik der Sitten. ... , Seite 241 |
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Text (Kant):
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| 01 | III |
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| 02 | Da die Subjecte, in Ansehung deren ein Verhältniß des Rechts zur | ||||||
| 03 | Pflicht (es sei statthaft oder unstatthaft) gedacht wird, verschiedne Beziehungen | ||||||
| 04 | zulassen: so wird auch in dieser Absicht eine Eintheilung vorgenommen | ||||||
| 05 | werden können. | ||||||
| 06 | Eintheilung |
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| 07 | nach dem subjectiven Verhältniß der Verpflichtenden |
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| 08 | und Verpflichteten |
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| 09 | 1. | 2. | |||||
| 10 | Das rechtliche Verhältniß des | Das rechtliche Verhältniß des | |||||
| 11 | Menschen zu Wesen, die weder Recht | Menschen zu Wesen, die sowohl Recht | |||||
| 12 | noch Pflicht haben. | als Pflicht haben. | |||||
| 13 | Vacat. | Adest. | |||||
| 14 | Denn das sind vernunftlose Wesen, | Denn es ist ein Verhätniß von | |||||
| 15 | die weder uns verbinden, noch | Menschen zu Menschen. | |||||
| 16 | von welchen wir können verbunden | ||||||
| 17 | werden. | ||||||
| 18 | 3. | 4. | |||||
| 19 | Das rechtliche Verhältniß des | Das rechtliche Verhätniß des | |||||
| 20 | Menschen zu Wesen, die lauter | Menschen zu einem Wesen, was | |||||
| 21 | Pflichten und keine Rechte haben. | lauter Rechte und keine Pflicht hat | |||||
| 22 | (Gott). | ||||||
| 23 | Vacat. | Vacat. | |||||
| 24 | Denn das wären Menschen ohne | Nämlich in der bloßen Philosophie, | |||||
| 25 | Persönlichkeit(Leibeigene,Sklaven). | weil es kein Gegenstand möglicher | |||||
| 26 | Erfahrung ist. | ||||||
| 27 | Also findet sich nur in No. 2 ein reales Verhältniß zwischen Recht | ||||||
| 28 | und Pflicht. Der Grund, warum es nicht auch in No. 4 angetroffen wird, | ||||||
| 29 | ist: weil es eine transscendente Pflicht sein würde, d. i. eine solche, | ||||||
| 30 | der kein äußeres verpflichtendes Subject correspondirend gegeben | ||||||
| 31 | werden kann, mithin das Verhältniß in theoretischer Rücksicht hier nur | ||||||
| 32 | ideal, d. i. zu einem Gedankendinge ist, was wir uns selbst, aber doch | ||||||
| 33 | nicht durch seinen ganz leeren, sondern in Beziehung auf uns selbst und | ||||||
| 34 | die Maximen der inneren Sittlichkeit, mithin in praktischer innerer Absicht | ||||||
| 35 | fruchtbaren Begriff machen, worin denn auch unsere ganze immanente | ||||||
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