Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 126 |
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01 | Kategorie der Größe, welcher also jene Synthesis der Apprehension, d. i. | ||||||
02 | die Wahrnehmung, durchaus gemäß sein muß.*) | ||||||
03 | Wenn ich (in einem anderen Beispiele) das Gefrieren des Wassers | ||||||
04 | wahrnehme, so apprehendire ich zwei Zustände (der Flüssigkeit und Festigkeit) | ||||||
05 | als solche, die in einer Relation der Zeit gegen einander stehen. Aber | ||||||
06 | in der Zeit, die ich der Erscheinung als innere Anschauung zum | ||||||
07 | Grunde lege, Stelle ich mir nothwendig synthetische Einheit des Mannigfaltigen | ||||||
08 | vor, ohne die jene Relation nicht in einer Anschauung bestimmt | ||||||
09 | (in Ansehung der Zeitfolge) gegeben werden könnte. Nun ist aber diese | ||||||
10 | synthetische Einheit als Bedingung a priori, unter der ich das Mannigfaltige | ||||||
11 | einer Anschauung überhaupt verbinde, wenn ich von der beständigen | ||||||
12 | Form meiner innern Anschauung, der Zeit, abstrahire, die | ||||||
13 | Kategorie der Ursache, durch welche ich, wenn ich sie auf meine Sinnlichkeit | ||||||
14 | anwende, alles, was geschieht, in der Zeit überhaupt seiner | ||||||
15 | Relation nach bestimme. Also steht die Apprehension in einer solchen | ||||||
16 | Begebenheit, mithin diese selbst der möglichen Wahrnehmung nach unter | ||||||
17 | dem Begriffe des Verhältnisses der Wirkungen und Ursachen, und | ||||||
18 | so in allen andern Fällen. | ||||||
19 | Kategorien sind Begriffe, welche den Erscheinungen, mithin der | ||||||
20 | Natur als dem Inbegriffe aller Erscheinungen ( natura materialiter | ||||||
21 | spectata ) Gesetze a priori vorschreiben; und nun frägt sich, da sie nicht von | ||||||
22 | der Natur abgeleitet werden und sich nach ihr als ihrem Muster richten | ||||||
23 | (weil sie sonst bloß empirisch sein würden), wie es zu begreifen sei, daß | ||||||
24 | die Natur sich nach ihnen richten müsse, d. i. wie sie die Verbindung des | ||||||
25 | Mannigfaltigen der Natur, ohne sie von dieser abzunehmen, a priori bestimmen | ||||||
26 | können. Hier ist die Auflösung dieses Räthsels. | ||||||
27 | Es ist um nichts befremdlicher, wie die Gesetze der Erscheinungen in | ||||||
28 | der Natur mit dem Verstande und seiner Form a priori, d. i. seinem Vermögen | ||||||
29 | das Mannigfaltige überhaupt zu verbinden, als wie die Erscheinungen | ||||||
30 | selbst mit der Form der sinnlichen Anschauung a priori übereinstimmen | ||||||
*) Auf solche Weise wird bewiesen: daß die Synthesis der Apprehension, welche empirisch ist, der Synthesis der Apperception, welche intellectuell und gänzlich a priori in der Kategorie enthalten ist, nothwendig gemäß sein müsse. Es ist eine und dieselbe Spontaneität, welche dort unter dem Namen der Einbildungskraft, hier des Verstandes, Verbindung in das Mannigfaltige der Anschauung hineinbringt. | |||||||
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