Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zum Streit der ... , Seite 432

   
         
 

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  01 Daher die Mystik der Schriftausleger und Verachtung des Volks das von    
  02 Gott nicht weiß und das Pfaffenthum wie die Schriftgelehrten alles    
  03 Volk despotisch behandelte und man zweymal durch Wiederfindung der    
  04 Verlohrenen Schrift das Volk wiederum in Ordentliche Verfassung zu    
  05 bringen vermochte.    
         
  06 Vom Bund Gottes mit Abraham und ob er eine moralische Religion    
  07 habe begründen sollen. - Die Mystik des neuen Testaments war nöthig    
  08 um das Evangelium mit dem Gesetz in der heiligen Geschichte als Einheit    
  09 des Glaubens vorzustellen der Juden wegen.    
         
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LBl G 23 R III 75-79

   
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  12 Die Autonomie des Volks ist keine Autokratie    
         
  13 Wenn man den Wunsch und die Hofnung hegt daß es mit der    
  14 Regirung einmal besser werden möchte nemlich sich dem ächten Republikanism    
  15 in der constitution mehr zu nähern so wird man inne werden    
  16 daß je kleiner das Personale der Machthabung die freylich von irgend    
  17 einer eigenmachtigen Besitznehmung der Oberherrschaft anhebt je größer    
  18 dagegen die Repräsentation in der Regirung ist desto leichter wird    
  19 dieser Zwek erreicht u. eine allmälige Reform aus eigenem Willen desto    
  20 mehr möglich. Auf die Art ist die Monarchische dazu die fähigste wenn der    
  21 Monarch sich blos wie eine Repräsentation des Staats betrachtet (wie    
  22 Friedrich II wenigstens sprach er sey blos der Diener des Staats) Die    
  23 Aristokratie ist dazu weniger geneigt weil die Vereinigung ihres Willens    
  24 schwerer ist bey der eigentlichen Demokratie ist es gar unmöglich denn    
  25 da läßt sich der Staat nicht durchs Volk repräsentiren sondern ist das Volk    
  26 selbst. - Wenn aber der Republikanism wenigstens der Idee nach zum    
  27 Grunde liegt so werden alle diese Formen der Einheit desselben insgesamt    
  28 immer näher gebracht.    
         
         
  29 Aberglaube ist der Glaube daß etwas als Heilmittel blos dadurch    
  30 wirken werde daß man daran glaubt obgleich die Natur dem wiederstreitet.    
  31 - Auf solche Weise ist der Wahn daß der Glaube an die Evangelische    
  32 Geschichte u. an ein Buch die Kraft der Seeligmachung haben werde    
  33 so gut dieses auch sey Aberglaube.    
         
         
  34 Die christliche Religion ist aus zwey heterogenen Theilen zusammengesetzt    
  35 deren jeder für sich bestehend den Anderen entbehren könnte. Der    
         
     

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