Kant: AA XXII, Zehntes Convolut , Seite 393 |
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01 | Die Objecte der Physik sind 2erley Art: 1) solche Dinge die wenn | |||||||
02 | sie je für unsere Sinne geeignet sind wir nicht anders als durch Erfahrung | |||||||
03 | wissen können z. B. organische Korper. Aber diese erkennen wir an | |||||||
04 | unseren eigenen. i) Wirkende Kräfte der Materie überhaupt in so fern | |||||||
05 | die Beschaffenheit u. Zahl data vereinigt enthalten welche den Stoff | |||||||
06 | enthalten der zusammen zur Moglichkeit der Erfahring hinreichend ist | |||||||
07 | o) ein Stoff von dessen wirkender Kraft die absolut erste Bewegung | |||||||
08 | anheben kann. | |||||||
09 | Zur Physik gehörende Objecte sind diejenige die nur Gegenstände | |||||||
10 | der Erfahrung seyn können. Also können organische Wesen wenn ihre | |||||||
11 | Existenz nicht durch Erfahrung gegebne ist a priori oder auch als bloße | |||||||
12 | Warnehmung (auf die Sinne einfließende Kräfte) für sich selbst allein | |||||||
13 | nicht zur Physik gezählt werden sondern nur sofern wir sie selbst hinein | |||||||
14 | tragen. | |||||||
15 | Ein Gegenstand in der Warnehmung setzt den Begriff von dem | |||||||
16 | Gegenstande in der Erscheinung voraus als gegeben uns da muß er als | |||||||
17 | gedacht nach einem Princip voraus gehen — der Inbegriff aber der Warnehmungen | |||||||
18 | (complexus) die Zusammensetzung empirischer Vorstellungen | |||||||
19 | ist ein Fortschreiten zur Erfahrung welcher ein formales Princip der | |||||||
20 | Zusammensetzung voraussetzt | |||||||
21 | Erscheinung ist das Subjective der empirischen Anschauung und | |||||||
22 | setzt ein cogitabile voraus was durch den Verstand objectiv gemacht | |||||||
23 | das dabile in der Erfahrung voraussetzt. | |||||||
24 | X Convolut, XVII (Halb)Bogen, 2. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
25 | Hier ist nun der Schlüssel zur Eröfnung der Pforte zum Ubergange | |||||||
26 | von den metaph. A. Gr. der NW. zur Physik im Elementarsystem der | |||||||
27 | bewegenden Kräfte der Materie gegeben; nämlich nicht s aus der Erfahrung | |||||||
28 | empirisch sondern für die Erfagrung, a priori, das Mannigfaltige | |||||||
29 | der Erscheinungen durch den Verstand für die Physik als einem | |||||||
30 | Doctrinalsystem jener Kräfte nicht fragmentarisch aufzufassen sondern | |||||||
01 Rechter Rand, zweites Drittel von oben. | ||||||||
04 Lies: in so fern sie | ||||||||
05 Von vereinigt an über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. | ||||||||
05 verbunden.o | ||||||||
06 ist Fortsetzung über den Vorigen, durch Zeichen verbunden. | ||||||||
09 Rechter Rand, untere Hälte; veränddrt Schrift. | ||||||||
10 wenn δ sie | ||||||||
13 wir selbst (mit R.). | ||||||||
15 Rechter Rand, untere Ecke. den v.a. der | ||||||||
17 voraus — | ||||||||
21 Über dem Vorigen, duech Zeichen verbunden. | ||||||||
21-22 und ein — voraussetzt (Ct.). | ||||||||
24 Am oberen Rande in Blei vo fremder Hand: XVII, 2 | ||||||||
26 im erst: als | ||||||||
28 empirisch g.Z. | ||||||||
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