Kant: AA XXI, Sechstes Convolut , Seite 629 |
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01 | derselben in einem System vorstellig machen und vollständig eintheilen | ||||||
02 | und so auch die Physiologie im Allgemeinen* (physiologia | ||||||
03 | generalis) nach den Verhältnissen derselben im Raume und der Zeit. | ||||||
04 | Nun sind zwar die bewegende Kräfte ihrer Realität nach nur als Gegenstände | ||||||
05 | der Erfahrung gegeben aber ihre Zahl nud ihre Stelle im Verhältnisse | ||||||
06 | zu einander als einem System läßt sich in demselben nach der | ||||||
07 | Verschiedenheit der Richtung dieser Kräfte der unmittelbaren oder mittelbaren | ||||||
08 | Wirkung und Gegenwirkung u.s.w. vollstandig und a priori | ||||||
09 | eintheilen unerachtet die Begriffe von diesen Verhältnissen empirisch sind | ||||||
10 | weil diese Eintheilung das Formale der Bewegung zur Basis hat als | ||||||
11 | welches auf Begriffen a priori gegründet werden kann.** | ||||||
12 | Wenn der Übergang zur Physik geschehen ist welcher sich auf empirischen | ||||||
13 | Principien gründet die nur jene bewegende Kräfte in ein vollständiges | ||||||
14 | System der Erfahrung zu bringen streben so läßt sich die | ||||||
15 | Physik selbst wiederum in die allgemeine (physica generalis) die Kräftenlehre | ||||||
16 | der Materie überhaupt und die besondere (phys. specialis) die | ||||||
17 | Körperlehre eintheilen. Unter einem physischen Körper versteht man | ||||||
18 | ein abgesondertes Ganze der Materie welches durch seine bewegende | ||||||
19 | Kräfte eine bestimmte Figur annimmt und da giebt es eine Naturwissenschaft | ||||||
20 | der unorganischen und der organischen Körper. Jene sind Wesen von | ||||||
21 | welchen und in welchen ein jeder Theil um des anderen Willen | ||||||
22 | nicht durch den anderen als wirkender Ursach (propter non per aliam) | ||||||
23 | da ist: zum Beispiel im Thierreiche der Daume um der Hand die Hand | ||||||
24 | um des Arms willen u.s.w. oder im Gewachsreich die Borke des Baumes | ||||||
25 | * Ein Satz der im Allgemeinen (generaliter) nicht allgemein (vniuersaliter) | ||||||
26 | gilt folglich dessen Gegentheil nur als Ausnahme von der Regel gedacht | ||||||
27 | wird sie allemal ein zwar nicht der logischen Form doch dem Inhalte nach | ||||||
28 | hypothetischer Satz | ||||||
29 | ** Im scholastischen Ausdrucke würde es heissen:jene Sätze sind sätze | ||||||
30 | a priori secundum qvid, non simpliciter und andererseits sie sind empirisch | ||||||
31 | secundum qvid, non simpliciter. physiologia erst: philosophia | ||||||
03 im v.a. in | |||||||
04 nur δ durch | |||||||
07 Richtung v.a. Richtungen der v.a. des | |||||||
07-08 unmittelbaren — mittelbaren g.Z. am Rande (unmittelbaren verstümmelt). | |||||||
12 sich g.Z. | |||||||
14 läßt sich g.Z. am Rande, erst: ist | |||||||
15-16 die — überhaupt g.Z., am Rande. | |||||||
16 specialis) δ eintheilen | |||||||
19 da δ ist | |||||||
16-19 die Körperlehre — eine s.Z., δ deren erstere ist die | |||||||
20 unorganischen mit roter Tinte unterstrichen. und erst: die zweyte organischen rot unterstrichen. Körper δ ist. Jene erst: Die erstere Lies: Diese | |||||||
21 um des anderen Willen daneben am Rande Strich und Kreuz mit roter Tinte. | |||||||
22 non δ propter | |||||||
23 im Thierreiche g.Z. am Rande. | |||||||
30 sind δ empirisch s | |||||||
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