Kant: AA XXI, Viertes Convolut Lose Blätter , Seite 486

     
           
 

Zeile:

 

Text (Kant):

 

 

 

 
  01

IV. Convolut, Loses Blatt 7,

     
           
   

1. Seite.

[Faksimile]    
           
  02 Der Übergang von den metaphysischen Anf. Gr. der Naturwissenschaft      
  03 zur Physik bezieht sich auf die Nachbarschaft zweyer Territorien      
  04 von deren einem zu dem Anderen man auf sichere Art vermittelst      
  05 einer Brücke gelangen kann welche beyde in Verbindung bringt.      
           
  06 Die bewegende Kräfte überhaupt werden hier empirisch gegeben      
  07 (nicht wie in den metaph. A. Gr. d. N. W. a priori) ihr Verhaltnis aber      
  08 zu einander bedarf gewisser Formalien um von denselben zur Physik      
  09 durch gewisse Zwischenbegriffe schreitend zu gelangen weil Physik eine      
  10 empirische Naturwissenschaft d. i. ein System der Erfahrungs//Naturlehre      
  11 werden soll und man kein Ganzes in einem System als nur      
  12 nach Principien der Verwandtschaft ihrer Sätze errichten kann.      
           
  13 Von diesem System werden also gewisse Gemeinplatze (loci communes)      
  14 welche blos auf dieses Formale der Verknüpfung und die totalitaet der      
  15 Wissenschaft abzwecken, angezeigt werden müssen welche diese Beziehung      
  16 zu einem Ganzen methodisch zu leiten dienen. — Als da sind die Qvantität      
  17 der bewegenden Krafte, die Qvalität derselben die Relation u.      
  18 Modalitat, wo zwar Erfahrungsbegriffe aufgestellt werden aber doch      
  19 solcher Eigenschaften die in jedem Körper angetroffen werden so fern      
  20 er das Substrat der Naturlehre als Physik abgeben soll.      
           
  21 Die physische Orter können vollstandig aufgestellt werden aber die      
  22 physische Begriffe nicht weil man nie sicher seyn kann daß man alle Beobachtungen      
  23 gemacht hat welche zur Erfahrung gehoren z. B. Electricität      
           
  24      
  25 Ich muß vorher forschen wie ich die Naturgesetze aufsuchen und in      
  26 einem System a priori denken soll ehe ich zur Physik schreite um sie      
  27 nach der Erfahrung zu betrachten      
           
           
  28 Starr ist ein Körper dessen Theile wenn ein Theil bewegt wird alle      
  29 zugleich bewegt werden. Das Flüßige wirkt nicht in Masse. Die Starrigkeit      
  30 als Wiederspiel der Flüßigkeit (Verschiebbarkeit) ist vom Zusammenhange      
  31 ganz unterschieden. Die lebendige Kraft im Stoße ist unendlich      
  32 selbst von Sandkornern gegen einen Korper so groß wie die Erde      
           
           
           
    03 Physik verstümmelt.      
    04 Von deren vermittelst erste Silbe v.a.?      
    07 a priori) δ sie werden      
    09 schreitend durch gewisse Zwischenbegriffe gelangen δ so fern      
    10 Erfahrungs// g.Z. am Rande.      
    15 abzwecken, δ auf      
    19 solcher Eigenschaften erst: solche Kr. liest: aber doch solche Eigenschaften (falsch).      
    20 der δ empiri dahinter noch einmal: der      
    24 Links abgewinkelt.      
    25 Andere Handschrift. aufsuchen δ soll      
    28 Rechter Rand, quergeschrieben. dessen wenn ein      
    29 nicht Sigel.      
           
           
     

[ Seite 485 ] [ Seite 487 ] [ Inhaltsverzeichnis ]