Kant: AA XXI, Viertes Convolut Lose Blätter , Seite 485 |
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Text (Kant):
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| 01 | Denn der logische Ort d. i. die Classe der Dinge wozu etwas gehört zu | ||||||
| 02 | finden bedarf reifer Untersuchung der Topik und dergleichen ist auch | ||||||
| 03 | in Ansehung dessen erforderlich was für die Physik u. die bewegende | ||||||
| 04 | Kräfte die in ihr abgehandelt werden gehört. Diese Topik besteht in | ||||||
| 05 | den Principien a priori der Eintheilung dieser Kräfte die vor der Physik | ||||||
| 06 | die dadurch allein System werden kann vorhergeht. | ||||||
| 07 | Die Naturphilosopie besteht also aus der Metaphysik der Natur | ||||||
| 08 | — der Topik (für die bewegende Krafte der Natur) und der Physik (dem | ||||||
| 09 | Zusammenhange dieser zu einem System der Naturerkentnis durch Erfahrung.) | ||||||
| 10 | — Ohne diese Topik kann es zwar Naturforschung aber keine | ||||||
| 11 | solche geben welche empirische Naturwissenschaft heißen kann. | ||||||
| 12 | Die Naturwissenschaft besteht 1. Aus dem Begriffe der Naturdinge | ||||||
| 13 | und der in ihnen liegenden bewegenden Kraft. 2. In dem Umrisse | ||||||
| 14 | (der Physiologie) und der Ausmalung der Naturwesen | ||||||
| 15 | 2 Philosophische (nicht mathematische) Anf. Gr. d. N. W. 3 dynamische | ||||||
| 16 | Topik a priori bestimmt Murhardt würde schon eine wichtige Aufgabe | ||||||
| 17 | lösen wenn er erklärte warum die Rotation des Mondes mit dem | ||||||
| 18 | Synodischen Umlauf so genau übereinstimt da doch wenn er nur etwas | ||||||
| 19 | weiter oder näher wäre sie nothwendig von einander abweichen müßten | ||||||
| 20 | Modalitaet ist die Vorstellung der bewegenden Kräfte nach der Möglichkeit | ||||||
| 21 | Wirklichkeit oder Nothwendigkeit der Bewegungen die sie ausüben | ||||||
| 22 | — Die metaphys. Anf. Gr. haben in der Idee der Naturphilosophie | ||||||
| 23 | eine Tendenz zur Physik als einem System derselben welches empirisch | ||||||
| 24 | seyn soll aber dazu gehören Principien der Form derselben a priori | ||||||
| 25 | und ein Schema das die physische Orter a priori vorzeichnet die für | ||||||
| 26 | das Empirische schon die Mögliche Orter in einer Tafel darstellt weil | ||||||
| 27 | die Physik sonst kein Ganzes eines Systems seyn könnte sondern blos | ||||||
| 28 | ein Aggregat von dem man nicht weiß was noch fehlt um die Naturforschung | ||||||
| 29 | zu leiten. | ||||||
| 30 | Eine Topik der Naturlehre würde bloß empirisch seyn und Physik | ||||||
| 31 | gründen wozu die Topik unendlich wäre. Aber die der Naturforschung | ||||||
| 32 | kann a priori geschehen. | ||||||
| 02 bedarf δ guter | |||||||
| 04 Topick | |||||||
| 05 Vor | |||||||
| 06 dadurch Sigel. | |||||||
| 07 Schrift etwas mehr nach rechts geneigt. besteht als | |||||||
| 09 dieser v.a. einer ? der δ Physik). durch Sigel. | |||||||
| 10 Schlußklammer fehlt. | |||||||
| 11 empirische g.Z. am Rande. heissen kann geben. | |||||||
| 14 Hinter Ausmalung Punkt. | |||||||
| 15 2 v.a. 1 | |||||||
| 30 Rechter Rand, 3 Zeilen von oben, gegen den oberen Rand abgegrenzt. | |||||||
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