Kant: AA XXI, Viertes Convolut Lose Blätter , Seite 472 |
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01 | Die Tugendlehre hat ein größer Feld der Objecte denn sie geht auf | ||||||
02 | alle so gar Rechtspflichten aber die Verbindlichkeit ist in den Tugendpflichten | ||||||
03 | unbestimbar (lata) Daß wir uns Pflichtgesetze zur Maxime | ||||||
04 | machen ist eine Verbindlichkeit die zur Tugend gehort. Daß wir diese | ||||||
05 | Pflicht uns aber zur triebfeder machen ist die Tugend selbst | ||||||
06 | In dem Begrif der Freyheit einer Willkühr denkt man sich zugleich | ||||||
07 | ein Vermögen allen Gesetzwiedrigen Neigungen zum Trotz doch dem | ||||||
08 | Gesetz zu folgen, die Moglichkeit davon abgeleitet zu werden ist ein | ||||||
09 | Unvermögen welches nicht von der Erfahrung gelehrt sondern daraus | ||||||
10 | geschlossen wird | ||||||
11 | Daß auf dem Boden des Gutseigenthümers nicht ein Vorrecht des | ||||||
12 | Oberen über andere als Nichteigenthümer ruhe | ||||||
13 | Von den 4 mechanischen Potenzen, wovon eine eine unbiegsame (die | ||||||
14 | nicht gebrochen) die zweyte eine biegsame Linie (die nicht zerrissen | ||||||
15 | werden kann) als möglich voraussetzt. — Die Schwierigkeit mit dem | ||||||
16 | Hebel ist die Größte weil die Ziehende Kraft der theile desselben durch | ||||||
17 | eine Andere die jener ihrer Richtung nicht entgegengesetzt ist zurückgehalten | ||||||
18 | wird. | ||||||
19 | Daß ein Gewicht an einem Drath mit einer todten Kraft einen | ||||||
20 | Zusammenhang als bloße Flächen Kraft überwinde dazu würde (scheint es) | ||||||
21 | erfordert daß diese eine Kraft mit endlicher Geschwindigkeit sey; welches | ||||||
22 | doch unmöglich ist denn sonst würde sie als Moment in einer gewissen Zeit | ||||||
23 | eine unendliche Geschwindigkeit wirken können. | ||||||
24 | Ebenso daß der Druk einer Wassersäule im ersten Augenblik der | ||||||
25 | Öfnung der röhre mit der Geschwindigkeit aufzusteigen nöthige die bis | ||||||
26 | zur Hohe des Wasserkastens steigt oder die Geschwindigkeit hervorbringe | ||||||
27 | die durch den Fall von einer solchen Höhe in einer gewissen Zeit hat | ||||||
28 | erworben werden können. — Der Grund der Moglichkeit ist dieser daß | ||||||
29 | es ein Seitendruk in der röhre ist wo eine unendlich düne Fläche in eine | ||||||
30 | Linie verwandelt wird deren Schnelligkeit der Ausdehnung der Geschwindigkeit | ||||||
31 | die durch den Fall erworben werden kann gleich ist weil | ||||||
32 | gleichsam der kurze Hebelarm des Wasserkastens sich unendlich wenig | ||||||
01 Tugenlehre Feld v.a.? Objecte δ aber d den sie | |||||||
03 Daß wir Pflichtgesetz daneben abgeklammert: ein (Sinn: ein Pflichtgesetz ?) Über ein noch ein (unleserliches) Wort: regt ? repl ? | |||||||
04 diese v.a. eine | |||||||
06 In erst: Mit Willkühr abgekürzt, δ wird | |||||||
09 Unvermögen Fortsetzung auf dem unteren Rande. | |||||||
11 Linker Rand, untere Ecke. Boden δ nicht | |||||||
13 Haupttext der Seite. | |||||||
14 zerrissen δ) | |||||||
15 als δ wirkl | |||||||
16 Größt | |||||||
22 als v.a. ein ? | |||||||
24 Druk einer Wassersäule | |||||||
26 Wasserkasten | |||||||
29 ein | |||||||
31 weil δ es | |||||||
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