Kant: AA XXI, Viertes Convolut Oktaventwurf , Seite 382 |
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Text (Kant):
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01 | sich selbst zusammenhängend und um die Erde beweglich die ausgepreßte | ||||||
02 | vom Eisengehalt der Erde ausgehende Materie enthält. | ||||||
03 | Alle diese Materien sind weder flüßig noch fest zu nennen. Sie sind | ||||||
04 | theils für andere Körper durchdringend (permeabel) theils incoercibel | ||||||
05 | für einige, und doch für andere impenetrabel z. B. für Eisen. Die in | ||||||
06 | hohen Gegenden (der Nordlichter, vielleicht auch des Zodiacallichts) | ||||||
07 | durch ihre des dahin gehäuften Aethers Anziehungen sich thatig beweisen | ||||||
08 | können. | ||||||
09 | Rigidität Starrseyn ist die Beschaffenheit einer Materie der Verschiebung | ||||||
10 | ihrer Theile zu wiederstehen. Die Rigescentz das Starrwerden | ||||||
11 | ist die Veranderung des Flüssigen in einen starren Korper (Anschießen | ||||||
12 | in bestimmte Gestalten) Die Erstarrung eines Flüssigen rührt vom Abgang | ||||||
13 | der Wärme aus einer Materie. — Man kann dieses Phänomen nicht | ||||||
14 | anders denken als so daß die Materie aus ungleichartigen Theilen bestehn | ||||||
15 | müsse unter denen einige mehr die andern weniger Wärmestoff | ||||||
16 | enthalten müssen um einen Körper auszumachen, gleichsam sich Strahl// | ||||||
17 | und Faserartig an einander zu legen und dazwischen die Wärmmaterie | ||||||
18 | zu vertheilen wodurch das Ganze erkaltet obzwar die Theile einzeln | ||||||
19 | die einen mehr die andern weniger Wärmestoff enthalten — Ein flüßiger | ||||||
20 | Körper der sich in einen Tropfen von selbst bildet ist so fern ein Corpus | ||||||
21 | rigidum auf der Oberfläche denn die Tropfen springen wenn sie auf einen | ||||||
22 | mit Bärlappen//Saamen bestreuten Körper fallen. Der Tropfen hat | ||||||
23 | also eine Analogie mit einem rigido in Ansehung der Oberfläche und | ||||||
24 | von der Oberfläche können dampfartige Fluida anschießen so wohl in | ||||||
25 | wässrigten als in mineralischen Dämpfen. — Die Weltattraction ist | ||||||
26 | impartial (gravitation) geht in alle Weiten und ist generisch. Die | ||||||
27 | chemische Attraction (in der Berührung oder im Streben nach derselben | ||||||
28 | zur Erstarrung) ist specifisch und hat partialitaet. Localattraction. | ||||||
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[Faksimile] | ||||||
29 | Die Erwärmung vergrößert das volumen des Flüßigen. Aber | ||||||
30 | die Erstarrung, bey Abgang derselben, gleichfalls. | ||||||
31 | Die Wärme macht nicht allein das Starre flüßig sondern verflüchtigt | ||||||
01 die δ Mate | |||||||
05 Die δ h | |||||||
07 des δ Aet | |||||||
09 Vor Rigidität δ 9.) dunklere Tinte, steilereund engere Schrift. Starrseyn g.Z. | |||||||
12 Flüssigen δ gr | |||||||
14 Materie δ die | |||||||
15 die andern Ad.: andere ? | |||||||
16 muß statt: müssen um δ u (?) ( au ??) | |||||||
18 vertheilen Ad. ergänzt: genötigt werde | |||||||
19 die eine enthält (mit Ad.). | |||||||
22 Tropfen abgekürzt. | |||||||
24 von erst: bey | |||||||
26 impartial δ die | |||||||
28 Schlußklammer fehlt. | |||||||
29 Dieser Zettel trägt die Bleistiftnummer 12 , vonKant links oben mit 9.) bezeichnet. | |||||||
31 flüßig f v.a. F | |||||||
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