Kant: AA XXI, Zweites Convolut , Seite 248 |
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Text (Kant):
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| 01 | hinstrebt und die Materie so lange in innerer Bewegung ist bis sie die | ||||||
| 02 | mindeste Berührung mit dem leeren Raum mithin die größte ihrer | ||||||
| 03 | Theile unter einander bewirkt hat. — Man kann diesen Tropfen so gros | ||||||
| 04 | annehmen wie man will wenn man ihn sich im leeren Raum und ohne | ||||||
| 05 | Verflüchtigung durch die Wärme (wie denn die Geschwindigkeit der Annehmung | ||||||
| 06 | dieser Gestalt zum letzteren keine Zeit läßt) vorstellig macht. | ||||||
| 07 | Nun ist jede Anziehung in der Berührung (Zusammenhang) eine | ||||||
| 08 | solche die aller Bewegung der sich anziehenden Theile wiedersteht vielmehr | ||||||
| 09 | muß eine Anziehung welche Bewegung wirken soll Anziehung | ||||||
| 10 | einer Materie in der Ferne seyn. Also ist die freye Tropfenbildung | ||||||
| 11 | (des Wassers, Öhls, Qvecksilbers, u.a.) ein Beweis der Anziehung der | ||||||
| 12 | flüssigen Materie auf der Oberflache in der Entfernung. — Denn daß | ||||||
| 13 | jene nicht die Wirkung von irgend einem äußeren Druck z. B. der Luft | ||||||
| 14 | seyn könne erhellet daraus daß ich in jedem Glase Wasser mir eine Figur | ||||||
| 15 | des darinn befindlichen Wasserkörpers wie ich will in Gedanken vorzeichnen | ||||||
| 16 | kann und unerachtet dieser Wasserkörper von dem ihn umgebenden Wasser | ||||||
| 17 | an allen Seiten perpendicular auf seine oberfläche gedrückt wird alles | ||||||
| 18 | doch in ihm ruhig bleibt — wie man dann auch daß es so seyn müsse a | ||||||
| 19 | priori beweisen kann. — Also ist in der Oberfläche eines jeden Fl sigen | ||||||
| 20 | eine Bewegung erregende mithin in der Entfernung wirkende Anziehung | ||||||
| 21 | enthalten. — Bei schneller Entweichung (oder Bindung) der | ||||||
| 22 | Wärme, — einer electrischen Naturoperation werden diese Tropfen in | ||||||
| 23 | einem Augenblike gar starr unter dem Nahmen des Hagels | ||||||
| 24 | In Berührung flüßiger aber weniger dichten Materien mit Flächen | ||||||
| 25 | dichterer Art z. B. des Wassers mit dem Glase oder umgekehrt dichterer | ||||||
| 26 | flüßiger Materien mit weniger dichten berührenden Gefäßen z. B. des | ||||||
| 27 | flüßigen Qveksilbers mit dem Glase ist eben so eine Anziehung in die | ||||||
| 28 | Ferne merklich welche im ersteren Falle Erhebung des Flüßigen über den | ||||||
| 29 | Wasserpas des Gefäßes im zweiten Zurückziehung unter denselben bewirkt, | ||||||
| 30 | damit so viel möglich mehr Berührung des Flüßigen mit der Materie | ||||||
| 31 | und weniger mit dem leeren Raum geschehe daher am Glase das Wasser | ||||||
| 01 die δ Oberfläche sich durch wechselseitige Anziehung δ wechselseitige g.Z. am Rande. Materie g.Z. bis δ diese Oberf | |||||||
| 02 größte δ der | |||||||
| 10 freye g.Z. am Rande. | |||||||
| 12 daß δ sie | |||||||
| 14 daß δ wenn | |||||||
| 15 wie — will g.Z. am Rande. | |||||||
| 17 an erst: von auf δ der | |||||||
| 18 man δ dieses | |||||||
| 19 Im Orig. Punkt und Gedankenstrich δ, dafür Komma. | |||||||
| 20 Bewegung B v.a. b Erdferung | |||||||
| 21 (oder Bindung) g.Z. am Rande. | |||||||
| 22 g.Z. Gedankenstrich Tropfen δ gar | |||||||
| 26 dichten δ G | |||||||
| 27 flüßigen δ G | |||||||
| 28 Erhebung E v.a. e dahinter Punkt. | |||||||
| 29-30 denselben. damit (mit R.) | |||||||
| 30 mehr Berührung erst: Berührung größerer (v.a. größer ) | |||||||
| 31 und δ d (?) weniger Wasser δ sich | |||||||
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