Kant: AA XXI, Erstes Convolut , Seite 082 |
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| 01 | Es giebt eben so wenig mathematische Principien in der | |||||||
| 02 | philosophie als es philosophische der Mathematic giebt. (Gegen | |||||||
| 03 | Newtons Philosophiae naturalis principia mathematica) | |||||||
| 04 | Granit bestehend aus Qvarz, Feldspat u. Glimmer enthält im glimmer | |||||||
| 05 | die Mica welche im russischen Glas davon es grosse Tafeln und Fenster | |||||||
| 06 | der Seeschiffe giebt anzutreffen | |||||||
| 07 | I. Convolut, VI. Bogen, 4. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
| 08 | Transsc: Philosophie ist 1. ein philosophisches Erkentnis aus Begriffen | |||||||
| 09 | (und von der Mathematik als einer Erkentnis durch Construction | |||||||
| 10 | der Begriffe als Principien a priori unterschieden) 2. als von der Metaphysik | |||||||
| 11 | die ein besonderes System ausmacht unterschieden; denn jene enthält | |||||||
| 12 | nur das Formale der Principien zur Möglichkeit eines Systems | |||||||
| 13 | nicht ein solches dem Inhalt nach selbst. 3. Sie ist das was nicht blos | |||||||
| 14 | Begriffe a priori als Principien sondern auch Ideen begründet welche | |||||||
| 15 | Formen durch die Vernunft aufstellt welche synthetische Erkentnis | |||||||
| 16 | aus Begriffen dem Subject unterlegen, und nicht ein System zu Stande | |||||||
| 17 | bringen sondern aus einem System (forma dat eße rei) hervorgehen | |||||||
| 18 | Systeme können aus empirischen Erkentnisgründen (observation | |||||||
| 19 | und Experiment) nämlich der Erfahrung hervorgehen: sie erfodern aber | |||||||
| 20 | zur Basis derselben die vollständige Aufzählung der Formen die nur aus | |||||||
| 21 | der Vernunft (mit ihrer absoluten Nothwendigkeit) hervorgehen können | |||||||
| 22 | und die Philosophie die sie mit apodictischer Gewißheit darstellt heißt | |||||||
| 23 | alsdann Transsc. Philosophie: weil sie auch die Gegenstände (Gott, Welt | |||||||
| 24 | und der dem Pflichtprincip unterworfene Mensch in der Welt) enthält: | |||||||
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| 26 | Woher kommt mir diese Scale der Ideen? Das All der Wesen ist ein | |||||||
| 27 | a priori der Vernunft gegebener Begriff aus dem Bewustseyn meiner | |||||||
| 28 | selbst entspringend Ich muß Gegenstände meines Denkens haben und | |||||||
| 29 | sie apprehendiren denn sonst bin ich meiner selbst unbewust (cogito, sum: | |||||||
| 30 | es darf nicht ergo lauten). Es ist autonomia rationis purae denn ohne das | |||||||
| 31 | wäre ich gedankenlos selbst bey einer gegebenen Anschauung wie ein | |||||||
| 32 | Thier ohne zu wissen das ich bin. | |||||||
| 01 in g.Z. | ||||||||
| 04 Greift auf den unteren Rand über. | ||||||||
| 08 Erkentnis g.Z. | ||||||||
| 10 2. als als aus unleserlichem Wort verbessert. | ||||||||
| 12 Formale δ eines Systems der — Systems g.Z. | ||||||||
| 14 a priori δ sondern | ||||||||
| 15 Vernunft δ welche | ||||||||
| 17 sondern doppelt durch al. | ||||||||
| 19 nämlich — Erfahrung g.Z. | ||||||||
| 20 zur erst: die | ||||||||
| 24 der erst: das unterworfene δ Princip v.i. der Mensch der wieder durchgestrichen. | ||||||||
| 27 Bewustseyn δ sei | ||||||||
| 31 gegeben | ||||||||
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