Kant: AA XXI, Erstes Convolut , Seite 076 |
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| 01 | Hier müssen wir uns nun erinnern daß wir den endlichen nicht den | ||||||
| 02 | unendlichen Geist vor uns haben. Der Endliche Geist ist derjenige der | ||||||
| 03 | nicht anders als nur durch Leiden thätig wird, nur durch Schranken zum | ||||||
| 04 | Absoluten gelangt; nur in sofern er Stoff empfängt handelt und bildet. | ||||||
| 05 | Ein solcher Geist wird also mit dem Triebe nach Form oder nach dem | ||||||
| 06 | Absoluten einen Trieb nach Stoff oder nach Schranken verbinden, als | ||||||
| 07 | welche die Bedingungen sind ohne welche er den ersten Trieb weder | ||||||
| 08 | haben noch befriedigen könnte. In wiefern in demselben Wesen | ||||||
| 09 | zwey so entgegengesetzte Tendenzen zusammen bestehen | ||||||
| 10 | können ist eine Aufgabe die zwar den Metaphysiker aber nicht den | ||||||
| 11 | Transscendentalphilosophen in Verlegenheit setzen kann. — | ||||||
| 12 | Dieser giebt sich keinesweges dafür aus die Möglichkeit der | ||||||
| 13 | Dinge zu erklären sondern begnügt sich die Kenntnisse festzusetzen aus | ||||||
| 14 | welchen die Möglichkeit der Möglichkeit der Erfahrung begriffen | ||||||
| 15 | wird. Und da nun die Erfahrung eben so wenig ohne jene Entgegensetzung | ||||||
| 16 | als ohne absolute Einheit desselben möglich wäre so stellt | ||||||
| 17 | er beyde Begriffe mit vollkommener Befugnis als gleich nothwendige | ||||||
| 18 | Bedingungen der Erfahrung auf ohne sich weiter um ihre Vereinbarkeit | ||||||
| 19 | zu bekümmern | ||||||
| 20 | Erfahrung als Princip der Erkentnisbestimmung ist selbst nur eine | ||||||
| 21 | Idee und Formgebung eines Sinnenobjects überhaupt und entspringt | ||||||
| 22 | nicht aus einem Aggregat der Warnehmungen sondern ein Inbegriff | ||||||
| 23 | (complexus) derselben in einem System von dem es nur die allgemeine | ||||||
| 24 | Form enthält indem man nicht von Erfahrungen (objectiv) sondern | ||||||
| 25 | nur von Erfahrung (subjectiv) sprechen kann auf sie aber als Beweisgrund | ||||||
| 26 | sich zu stützen immer unzuverläßig bleibt und nichts mehr als Annäherung | ||||||
| 27 | verstattet | ||||||
| 28 | Es giebt Principien a priori der Annäherung zur Erfahrung, Observation | ||||||
| 29 | und Experiment aber sie selbst ist Asymptotisch wie die in der | ||||||
| 30 | Hyperbel | ||||||
| 31 | Philosophisch ist das Erkentnis a priori aus Begriffen der Inbegrif | ||||||
| 32 | der synthetischen Erkentnis derselben ist Transsc. Philosophie. — | ||||||
| 33 | Die Möglichkeit das Princip einer solchen beruht auf der Idee eines | ||||||
| 01 Der folgende Abschnitt eingerückt und links verklammert. | |||||||
| 06 nach δ Form | |||||||
| 07 ersten δ Stoff | |||||||
| 14 Das zweite Möglichkeit der s.Z. | |||||||
| 15 jene δ jene | |||||||
| 21 Formgebung δ da entspringt erst: ist | |||||||
| 22 1. Fassung: ist nicht nur ein Aggregat | |||||||
| 23 dem v.a. der | |||||||
| 31 das δ synthetische | |||||||
| 31 Begriffen durch schräg nach oben gerichteten Strich auf das Folgende verwiesen. | |||||||
| 31-32 der Inbegriff — Philosophie s.Z. (g.Z. ?) | |||||||
| 33 das Princip g.Z. | |||||||
| 33-(077)04 Die Möglichkeit — Wesen steht |
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