Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 232 |
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01 | ästhetisch-practisches Urtheil. Man sieht hier leicht, daß Lust oder Unlust, | ||||||
02 | weil sie keine Erkenntnißarten sind, für sich selbst gar nicht können erklärt | ||||||
03 | werden, und gefühlt, nicht eingesehen werden wollen; daß man sie | ||||||
04 | daher nur durch den Einfluß, den eine Vorstellung vermittelst dieses | ||||||
05 | Gefühls auf die Thätigkeit der Gemüthskräfte hat, dürftig erklären kann. | ||||||
06 | IX. |
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07 | Von der teleologischen |
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08 | Beurtheilung. |
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09 | Ich verstand unter einer formalen Technik der Natur die Zweckmäßigkeit | ||||||
10 | derselben in der Anschauung: unter der realen aber verstehe | ||||||
11 | ich ihre Zweckmäßigkeit nach Begriffen. Die erste giebt für die Urtheilskraft | ||||||
12 | zweckmäßige Gestalten, d.i. die Form, an deren Vorstellung Einbildungskraft | ||||||
13 | und Verstand wechselseitig miteinander zur Möglichkeit | ||||||
14 | eines Begrifs von selbst zusammenstimmen. Die zweyte bedeutet den Begrif | ||||||
15 | der Dinge als Naturzwecke, d.i. als solche, deren innere Möglichkeit | ||||||
16 | einen Zweck voraussetzt, mithin einen Begrif, der die Caussalität | ||||||
17 | ihrer Erzeugung, als Bedingung, zum Grunde liegt. | ||||||
18 | Zweckmäßige Formen der Anschauung kann die Urtheilskraft | ||||||
19 | a priori selbst angeben und construiren, wenn sie solche nämlich für die | ||||||
20 | Auffassung so erfindet, als sie sich zur Darstellung eines Begrifs schicken. | ||||||
21 | Aber Zwecke, d.i. Vorstellungen, die selbst als Bedingungen der Caussalität | ||||||
22 | ihrer Gegenstände (als Wirkungen) angesehen werden, müssen überhaupt | ||||||
23 | irgend woher gegeben werden, ehe die Urtheilskraft sich mit den | ||||||
24 | Bedingungen des Mannigfaltigen beschäftigt, dazu zusammen zu stimmen, | ||||||
25 | und sollen es Naturzwecke seyn, so müssen gewisse Naturdinge so betrachtet | ||||||
26 | werden können, als ob sie Producte einer Ursache seyn, deren | ||||||
27 | Caussalität nur durch eine Vorstellung des Objects bestimmt werden | ||||||
28 | könnte. Nun aber können wir, wie und auf wie mancherley Art Dinge | ||||||
29 | durch ihre Ursachen möglich sind, a priori nicht bestimmen, hierzu sind | ||||||
30 | Erfahrungsgesetze nothwendig. | ||||||
31 | Das Urtheil über die Zweckmäßigkeit an Dingen der Natur, die als | ||||||
32 | ein Grund der Möglichkeit derselben (als Naturzwecke) betrachtet wird, | ||||||
33 | heißt ein teleologisches Urtheil. Nun sind, wenn gleich die ästhetischen | ||||||
34 | Urtheile selbst a priori nicht möglich sind, dennoch Principien | ||||||
35 | a priori in der nothwendigen Idee einer Erfahrung, als Systems, gegeben, | ||||||
36 | welche den Begrif einer formalen Zweckmäßigkeit der Natur für | ||||||
20 so g.Z. | |||||||
24 Kein Komma hinter: stimmen | |||||||
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