Kant: AA XIX, Erläuterungen zu G. Achenwalls Iuris ... , Seite 588

     
           
 

Zeile:

 

Text:

 

 

 

 
  01 179: Beyspiele andere abzuhalten; 3. unbesserliche aus dem Gemeinen      
  02 Wesen, es sey durch deportation, exilium, oder Tod wegzuschaffen (ob durch      
  03 Gefängnis). Aber alles dieses ist nur Klugheit der politick.--- Das Wesentliche      
  04 ist die Ausübung der Gerechtigkeit selbst alsdenn noch, wenn die Verfassung      
  05 aufgehoben würde.      
           
  06 (g Ob auch Experimente mit Missethätern der medicin halber gemacht      
  07 werden dürfen. )      
           
   

 

8036.   ψ.   J 181.
 
     
  09 Das recht zu strafen gründet sich nicht auf ein pactum sondern unmittelbar      
  10 aufs Gesetz. Denn alle Gesetze sind strafgesetze. Die Art der      
  11 Strafe ist einerley, als Strafe kommts nur auf den Grad an, und der ist      
  12 gerade dem Bösen, was als That angesehen werden kann, gleich. Würde      
  13 das Strafgesetz ein besonder pactum voraussetzen, so müßte man wiederum      
  14 ein pactum machen, wenn jemand sich der Strafe entzöge, ihn denn zu      
  15 bestrafen.      
           
   

 

8037.   ψ? χ?   J 180.
 
     
  17 Wenn eine Gesellschaft um eines beliebigen Zwekes willen Zusammen      
  18 tritt, so kann sie sich nicht zu Lebensstrafen verbinden. Tritt sie aber zu      
  19 dem durch die Natur nothwendigen Zwek zusammen, eine bügerliche Gesellschaft      
  20 zu stiften, so ist die obligation zu allen unter andern auch Todesstrafen      
  21 nothwendig.      
           
   

 

8038.   ψ? ρ? χ??   J 180.   Zu § 195, Schluss:
 
     
  23 non denegandi satisfactionem publico.      
           
   

 

8039.   ψ4--ω3.   J 180.
 
     
  25 aber die Bedingungen dieser Begnadigung muß ihm das Naturrecht      
  26 vorschreiben nicht zum Nachtheil der öffentlichen Sicherheit. Gnade hat      
  27 kein Princip aber wohl Billigkeit in Ausübung der gesetzlichen Gewalt.      
  28 Die Nachlassung der strafgerechtigkeit heißt nur Gnade in Ansehung des      
  29 Verbrechers. Der Souverain muß sich auch darüber rechtfertigen, weil      
  30 es an sich ungerecht ist, von einem allgemeinen Strafgesetze einem zu      
     

[ Seite 587 ] [ Seite 589 ] [ Inhaltsverzeichnis ]