Kant: AA XIX, Erläuterungen zu G. Achenwalls Iuris ... , Seite 522

     
           
 

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  01 (administratio) und diese noch etwas anderes als Staatswirthschaft      
  02 (oeconomia publica). Die größt=mögliche Bevölkerung darf      
  03 zwar nicht die Absicht derselben muß aber doch die Wirkung seyn.      
           
   

 

7807.   ρ.   J 164.
 
     
  05 Es giebt dreyerley Staatsverfassung (wo ein Wille ist, den kein anderer      
  06 einschränkt), wo iedes einzelnen Wille aber nicht von allen sondern      
  07 nur von einigen eingeschränkt wird (wo iedes Wille durch iedes andern      
  08 eingeschränkt wird) aber nicht und drey Regirungsarten bey eben derselben      
  09 Staatverfassung. e. g. England ist democratie als Staatsverfassung      
  10 und monarchie der Regirungsart nach. Es giebt keine gemischte Staatsverfassung,      
  11 weil das summum imperium einig und untheilbar ist, aber      
  12 wohl vermischte Regierungsart, wo England das Muster ist: 1. Staatsoberhaupt      
  13 2. Unterthanen, unter diesen aber: a. derienige Theil, der ein      
  14 recht hat, des andern decreta zu beurtheilen und zu verwerfen. b. Der      
  15 nur das recht hat zu stimmen. Der erstere, nämlich der Adel, erhält also      
  16 die Regirung den Gesetzen gemäß und hat potestatem inspectoriam.      
           
           
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De modis ius suum persequendi in republica.

     
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§ 191--207.

     
           
   

 

7808.   ρ.   J 185.
 
     
  20 Der casus necessitatis findet einzig und allein in dem streit zwischen      
  21 dem natürlichen und bürgerlichen Rechte statt (s oder zwischen der unvollkommenen      
  22 und bedingten Pflicht und dem eignen Nutzen. ). Bisweilen      
  23 muß dem ersteren um des zweyten Willen entgegen gehandelt werden,      
  24 bisweilen umgekehrt. Die Ursache ist, weil man sich um der Gerechtigkeit      
  25 willen einer in potentia Ungerechten Regirung unterwerfen muß.      
           
   

 

7809.   ρ? σ??   J 185.
 
     
  27 Mit dem iure necessitatis ist es so bewandt, daß es einen statum      
  28 naturalem voraussetzt wenigstens virtualiter und daß der eine absqve      
  29 iniustitia angreift der andre aber iure wiedersteht und straft. Es setzt      
  30 dieses das Ende des status civilis voraus und die Gewalt, welche einen      
  31 andern statum civilem regenerirt.      
           
     

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