Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 300 |
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01 | Legislator. |
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02 | §100-105. |
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7272. ψ. Pr 60. In §98: |
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04 | Gesetzgeber ist, der mit einem Gesetz den Zwang zu verbinden befugt | ||||||
05 | ist. | ||||||
7273. ψ. Pr 61. |
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07 | Die Regel der handlungen muß allenthalben moralisch seyn, d. i. so | ||||||
08 | daß mein wille zugleich allgemein zum Gesetz dienen könne; aber der Bewegungsgrund | ||||||
09 | ist nicht immer diese Gesetzmaßigkeit, sondern mag seyn, | ||||||
10 | welcher er wolle, kan auch als triebfeder der Zwang seyn. | ||||||
7274. ψ. Pr 62. |
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12 | vel Leges vel Sanctiones --- hae vel pragmaticae (secundum literam) | ||||||
13 | vel morales (animam). lex divina vel arbitraria vel naturalis. | ||||||
7275. ψ. Pr 63. |
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15 | Die obligation gegen einen menschlichen Gesetzgeber ist, weil wir | ||||||
16 | sonst anderer Rechte unsicher machen würden, und also die Gewalt giebt | ||||||
17 | ihm gegen ungerechte ein Recht, und er kan nur in Verhaltnis auf einen | ||||||
18 | andern Gesetzgeber unrecht haben. | ||||||
7276. ψ. Pr 65. Neben §104, 2 b, c: |
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20 | Gesetze des schlechterdings nothwendigen Gottlichen Willen oder gesetze | ||||||
21 | des heiligen Willens sind die moralischen. | ||||||
22 | Gesetze des nur bedingt=nothwendigen göttlichen Willens oder Gesetze | ||||||
23 | des Weisen willens sind die regirenden. | ||||||
7277. ψ? (φ?) Pr 66. |
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25 | Von dem moralischen Wohlgefallen in Vergleichung mit dem pathologischen. | ||||||
26 | Ich kan aufrichtig sagen: es erfreuet mich mehr, daß ein anderer | ||||||
27 | einen Gewissen Gewinn gemacht hat, als wenn ich ihn gemacht hätte, obgleich, | ||||||
28 | wenn das letztere wäre, ich ihn ihm doch nicht abgegeben haben | ||||||
29 | würde. Denn im ersteren falle beurtheile ich es aus dem Standpuncte | ||||||
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