Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 284 |
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01 | a priori vor alle mögliche Erfahrung ist, so ist die identität meines | ||||||
02 | wollens der form nach ein principium der glükseeligkeit aus mich selbst, | ||||||
03 | wodurch alle Selbstzufriedenheit a priori bestimt wird. | ||||||
04 | Ich kan nur, wenn ich nach principien a priori handle, immer eben | ||||||
05 | derselbe in der Art meiner Zweke seyn, innerlich und äußerlich. Empirische | ||||||
06 | Bedingungen machen verschiedenheiten. | ||||||
07 | (g transscendentale Einheit im Gebrauch der freyheit. ) | ||||||
08 | Pr 127: | ||||||
09 | * (g was kan mich dieses principium (g a priori ) der allgemeinen | ||||||
10 | Einstimung der freyheit mit sich selbst interessiren? Die freyheit nach | ||||||
11 | principien empirischer Zweke hat keine durchgängige Einstimmung mit | ||||||
12 | sich selbst; ich kan mir daraus nichts zuverläßiges in ansehung meiner | ||||||
13 | selbst vorstellen. Es ist keine Einheit meines willens. Daher sind restringirende | ||||||
14 | Bedingungen des Gebrauchs derselben absolut nothwendig. | ||||||
15 | Moralitaet aus dem principio der Einheit. Aus dem princip der warheit. | ||||||
16 | Daß man sein principium, was man öffentlich bekennen darf, | ||||||
17 | befolgt, also vor jedermann gilt. Vollkommenheit der form nach: | ||||||
18 | die allgemeine Zusammenstimung der freyheit mit den wesentlichen Bedingungen | ||||||
19 | aller Zweke, d. i. Zwekmäßigkeit a priori. ) | ||||||
7205. ψ? φ? Pr 133. |
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21 | moral ist die Wissenschaft, welche die principien der Einheit aller | ||||||
22 | möglichen Zweke vernünftiger Wesen a priori enthält. 1. Bedingungen | ||||||
23 | dieser Einheit. 2. Praktische nothwendigkeit dieser Einheit. Pragmatisch | ||||||
24 | (empirisch) bestimt ist die Einheit aus den Begriffen von Glükseeligkeit. | ||||||
25 | Rational aus dieser Glükseeligkeit, so fern sie blos eine wirkung der freyheit | ||||||
26 | ist. | ||||||
7206. ψ? φ? χ? Pr II'. |
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28 | Die Glükseeligkeit ist nur unter der restriction gut, daß man derselben | ||||||
29 | würdig sey, und die Bedingung der würdigkeit ist der gute Wille. | ||||||
30 | (s Dieser ist schlechthin gut, in aller absicht ohne restriction. ) | ||||||
31 | Talente und glüksgaben sind nur so fern gut, als man einen willen | ||||||
32 | hat, sich derselben wohl zu bedienen. also ist der Gute Wille als die Bedingung, | ||||||
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