Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 215

     
           
 

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    6961.   υ? (μ? ρ?)   Pr 15   Neben § 34, Satz 2--4:
 
     
  02 Ausser der Zusammenstimmung mit der Natur muß der freye Wille      
  03 mit sich selbst in Ansehung der innern und äußern Unabhangigkeit von      
  04 Antrieben zusammen stimmen. Ohne moralitaet herrschen thorheit und      
  05 Zufall über das Glük der Menschen.      
           
   

 

6962.   υ? (μ? ρ?)   Pr 15.   Neben § 34 Schluss und § 35:
 
     
  07 Die practische Bedingung der Vernunft ist: daß alle Handlung unter      
  08 allgemeingültige Regeln stehe. Die freyheit ist nach der Natur eine Gesetzlosigkeit,      
  09 also wie eine physiologische Beschaffenheit, und als ein bloßes      
  10 Spiel der Neigungen; soll sie aber obiectiv seyn, d. i. nach der Vernunft,      
  11 so muß sie allgemeingültige Regeln haben.      
           
   

 

6963.   φ? (ρ--σ?)   Pr 15.   Über und in § 35:
 
     
  13 Dasienige, was die nothwendige Bedingung der Einstimmung unsrer      
  14 Begierden (immanenter und transienter) unter einander ist, das gefallt      
  15 nothwendiger Weise und ist das principium formale aller unsrer Handlungen.      
  16      
           
   

 

6964.   υ? (μ? ρ?)   Pr 16.
 
     
  18 Die moralische freude kan großer seyn als die selbstsuchtige, ob wir      
  19 zwar die letztere mehr wählen. Diese hat mehr in sich; jene ist von der      
  20 Art, die mehr unter sich haben. Die physische hat mehr im Gehalt, die      
  21 moralische in der Vielgültigkeit und ausbreitung. Ich kan mit warheit      
  22 sagen, daß ich mich mehr freue, wenn ein würdiger und bedürftiger Man      
  23 das große Loos in der Lotterie gewonnen hat, als ob es mir selbst begegnet      
  24 wäre. Denn jenes entspringt aus einer liebe und theilnehmung, die ich      
  25 höher schätze, weil sie einen allgemeineren Werth hat.      
           
   

 

6965.   υ? (μ? ρ?)   Pr 16.
 
     
  27 Das Wohlgefallen an der Glükseeligkeit des Ganzen ist eigentlich ein      
  28 Verlangen nach den Bedingungen der Vernunft nach eigener Glükseeligkeit.      
  29 Denn ich kan nicht hoffen glüklich zu seyn, wenn ich etwas Besonderes      
  30 haben soll und das schiksal eine besondere beziehung auf mich haben soll.      
           
     

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