Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 213 |
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01 | Regeln der Freyheit. Also kan er niemals den andern obligiren, | ||||||
02 | als vermittelst desselben eignen Willen. | ||||||
6955. υ? (μ? ρ?) Pr 11. Zu § 28 Anfang: |
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04 | Alle moralische Gesetze müssen gewis seyn. Die subsumtiones könen | ||||||
05 | warscheinlich seyn. | ||||||
06 | Der probabilism in ansehung des erlaubten ist böse. | ||||||
6956. υ? (μ? ρ?) Pr 12. |
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08 | Der Ausdruk: wir sollen dies thun oder unterlassen, bedeutet einen | ||||||
09 | Bewegungsgrund, den wir uns eindrüken und der wirklich die Handlungen | ||||||
10 | befordert. Daher was wir uns oft vor Übereilungen und versehen verweisen, | ||||||
11 | das bedeutet nicht immer, daß wir sie hätten vermeiden könen, | ||||||
12 | sondern einen Bewegungsgrund, der uns eingedrükt ist und, wenn er allgemein | ||||||
13 | genomen wird, gut dazu dient, den fehler zu vermeiden. | ||||||
6957. υ? (μ? ρ?) Pr 12. |
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15 | In allem praktischen ist eine idee, die man nicht erreicht, und wenn | ||||||
16 | man ihr nahe komt, so heißt das: man thut sich selbst gnug. | ||||||
17 | Es ist schlimm, sich selbst leicht zu satisfaciren oder wohl gar seine | ||||||
18 | idee nach seiner Gemachlichkeit zu machen, indem man sie corrumpirt; | ||||||
19 | Denn die idee machen wir uns nicht selbst, sie liegt in uns gegeben. | ||||||
6958. υ? (μ? ρ?) Pr 14. |
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21 | Unsre Handlungen müssen darum nicht den triebfedern und Anlockungen | ||||||
22 | oder Abschreckungen der sinnlichkeit unterworfen seyn, weil diese | ||||||
23 | immer ein privatverhaltnis auf das nützliche haben. Die Regel der Handlungen, | ||||||
24 | wodurch, wenn jeder darnach handelt Natur und Willkühr unter | ||||||
25 | den Menschen allgemein einstimig ist zur Glükseeligkeit, ist ein Gesetz der | ||||||
26 | Vernunft und bedeutet als denn moralitaet. | ||||||
27 | Wir sind durch die Vernunft, wenn sie blos den Dienst der Sinne | ||||||
28 | versieht, nemlich ihre Forderungen auszuführen, in einen größeren Wiederspruch | ||||||
29 | mit uns selbst und mit anderen gesetzt als selbst die thiere, die durch | ||||||
30 | instinct regirt werden, der mit den Bedürfnissen derselben einstimig ist, | ||||||
31 | anstatt daß Vernunft sich gewiße obiecte wählt und nicht nach der Summe | ||||||
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