Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 097 |
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01 | Die motiva Moralia sind von verschiedenen Graden: | ||||||
02 | 1. Das Recht eines Andern. | ||||||
03 | 2. Mein eigen Recht. | ||||||
04 | 3. Andrer Bedürfnis. | ||||||
05 | 4. Mein Bedürfnis. | ||||||
06 | Der eigne Nutz ist kein Grund eines Rechts. | ||||||
07 | Der Nutz vieler giebt ihnen kein Recht gegen einen. | ||||||
08 | Das Recht gründet sich auf keine Bewegungsgründe der Gütigkeit. | ||||||
09 | Wir sehen in moralischen Dingen (g durch das sentiment ) sehr scharf, | ||||||
10 | aber nicht klar; z. E. ein Angeber wegen eines criminis publici wird verachtet, | ||||||
11 | weil man die prvatpflichten nicht gantz und gar der publiqven | ||||||
12 | aufopfern will. Man hat mitleiden mit einem Missethäter. | ||||||
6587. η? δ?? Pr III. |
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14 | Ich kan unrecht thun gegen einen andern, ob ich ihm gleich nicht | ||||||
15 | unrecht thue; e. g. der ein blind Pferd mit falschem Wechsel bezahlt. Dies | ||||||
16 | ist Beweis, daß nicht allemal obligatio erga aliqvem obligantem | ||||||
17 | voraussetzt. | ||||||
6588. η? δ?? Pr III. |
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19 | Nächst den Pflichten der Schuldigkeit ist keine größer als die der | ||||||
20 | Gegenliebe gegen die Liebe anderer und besonders der Erwiederung der | ||||||
21 | uns gefalligen Handlungen, die wir von andern angenommen haben, mithin | ||||||
22 | der Dankbarkeit. | ||||||
23 | Die Pflicht der Eltern gegen Kinder ist eine strenge Pflicht der | ||||||
24 | Schuldigkeit. | ||||||
6589. η? κ? Pr XV'. |
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26 | Gut ist etwas, so fern es mit dem Willen zusammenstimmt; angenehm: | ||||||
27 | so fern es mit der Empfindung zusammenstimmt; nun kan ich | ||||||
28 | einen Willen denken, indem ich von der Anmuth des Wollenden oder auch | ||||||
29 | von dem subiect, dem diese Anmuth wiederfährt, abstrahire, also etwas | ||||||
30 | Gutes, ohne auf die Anmuth zu sehen. Doch ist ohne alle Anmuth nichts | ||||||
31 | Gut; aber die bonität besteht in der Beziehung auf den Willen. bis | ||||||
32 | endlich die absolute bonität in der übereinstimmung der Glükseeligkeit | ||||||
33 | mit dem Willen besteht. | ||||||
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